Gelsenkirchen.. Ein neues Projekt von Familienförderung, Awo und Ehrenamtsagentur sucht jetzt ehrenamtliche Helfer, die junge Mütter und Väter in der ersten Babyzeit unterstützen. Im Alltag, mit Spaziergängen mit dem Baby oder anderen alltäglichen Entlastungen.
Man kann es noch so sehr lieben: Im Laufe von 24 Stunden, in denen das Baby gefühlte 23 Stunden geschrien hat ohne erkennbaren Grund, kann es durchaus auch zum Stressfaktor werden. In der Regel helfen in solchen Situationen Großeltern oder Freunde, Partner wechseln sich ab, um mal eine Auszeit zu bekommen. Doch Alleinerziehende ohne große Familie, neu hinzugezogene junge Eltern, aber auch Paare ohne Netzwerk im Hintergrund warten bislang meist vergeblich auf eine solche Entlastung. Das soll sich nun ändern.
Erfahrung mit Babys gefragt
„Babyzeit-Partner“ heißt das Projekt, das die Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen, die Familienförderung der Stadt und die Ehrenamtsagentur gemeinsam starten wollen. Es geht nicht um klassische Babysitter-Dienste für den Theaterbesuch, sondern um sehr konkrete und auch möglichst spontane Entlastung im Alltag.
Junge Eltern, die Hilfe brauchen könnten, gibt es jetzt schon genug. Was noch fehlt, sind die ehrenamtlichen Unterstützer. Genauer gesagt, Unterstützerinnen. Altersgrenzen für Bewerber um dieses Ehrenamt gibt es nicht, allerdings sollten sie schon ein wenig Erfahrung im Umgang mit Babys haben. Sei es mit eigenen Kindern oder durch die Arbeit mit Kindern. Und zuverlässig sollten Bewerber sein, bereit, sich in die Familie einzufühlen. Bei der kostenlosen Beschaffung des erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses hilft die Awo.
Helfer sollen nicht allein gelassen werden
Wieviel Zeit die ehrenamtliche Unterstützerin investiert, liegt an ihr selbst. Wichtig ist nur, dass die diejenige Spaß daran hat, gerne hilft und bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen. Die Awo will Bewerbern auf jeden Fall eine Einführung geben. Einen Erste-Hilfe-Kursus für Babys etwa und einen Wegweiser, wer in der Stadt für welche Hilfeleistung aktuell zuständig ist, welche Kinderärzte worauf spezialisiert sind und ähnliches. Dabei kommen die Helfer im Idealfall aus dem gleichen Stadtteil wie die jungen Eltern, damit die Hilfe wirklich spontan sein kann und die Wege kurz sind. Wer weiter weg wohnt, bekommt auch als Ehrenamtler die Fahrkosten erstattet.
„Die Einführung soll nicht hochkompliziert werden. Das Angebot soll auch für Helfer niedrigschwellig bleiben.“ betont Martina Leßmann vom Awo-Unterbezirk, die das Projekt mit auf den Weg brachte. Die Helfer sollen auch nicht allein gelassen werden: Die Nahtstelle zwischen Unterstützung suchenden Eltern und den Helfern wird Sonja Peric sein. Sie wird auch helfen, regelmäßige Treffen der Helfer zu organisieren, damit sie sich untereinander austauschen können.