Gladbeck.
Die Scholvenerin Monika Römer verkauf auf dem Zweckeler Markt Hundekuchen vom Feinsten. Die stammen aus der Produktion ihrer eigenen Hundebäckerei.
Man nehme nur allerfeinste Zutaten: Bienenhonig, Dinkelvollkornmehl, Ingwer, Knoblauch und getrocknete Kräuter. Verknetet mit etwas Wasser und 25 Minuten gebacken bei 180 Grad Heißluft ergibt das leckeres Löwenzahngebäck, ansprechend ausgestochen in Knochenform. Für besondere Anlässe empfiehlt sich die Geburtstagstorte aus Rinderhack, Frischkäse und Leberstreichwurst, für den figurbewussten Verbraucher steht Kalorienarmes aus Putenfleisch zur Verfügung, wer einen empfindlichen Magen hat, kann auf Variationen ohne Gluten und Laktose zurückgreifen. Marion Möller weiß, was Hunde mögen. Deshalb bietet „Suses Hundebäckerei“ allerlei Leckerli für den verwöhnten Gaumen des ewig hungrigen Vierbeiners an. Selbst wenn Fiffi ein Vegetarier ist, muss er auf nichts verzichten.
Die 57 Jahre alte Scholvenerin hat sich mit dieser Geschäftsidee vor kurzem selbstständig gemacht. Premiere hatte ihr kleiner Stand kürzlich beim verkaufsoffenen Sonntag in Erle, jetzt ist er regelmäßig auf Märkten und Bauernhoffesten zu finden. Die Idee dazu kam Monika Römer in der Arbeitslosigkeit, als ihr für ihren Carpatin-Wolf-Mischling Suse beim Treffen unter Hundefreunden ein selbst gebackener Hundekeks angeboten wurde. „Aber das gefiel mir nicht, die Konsistenz war viel zu weich“, stellte die Hundebesitzerin für sich fest. Und weil weiche Hundekekse in Jackentaschen auseinanderbröseln, entstand die Idee, es besser zu machen. Also wurden Rezeptbücher gewälzt und im Internet nach neuen Kreationen gefahndet. Nach ersten Versuchen am heimischen Herd musste Suse den Vorkoster spielen. Das Ergebnis: Löwenzahnknochen schmecken prima, Apfel-Crossies fielen beim Geschmackstest sofort durch und damit aus dem Programm.
„Was sie nicht mag, wird nicht gemacht“
Monika Römer: „Was sie nicht mag, wird nicht gemacht.“ Die Methode „Versuch und Irrtum“ komplettierte das Angebot auf inzwischen zwölf Sorten. Quark-Käsefrikadellen gehören ebenso dazu wie Leberkekse, Putenkekse und Sesam-Knusperhappen. Alle Leckereien enthalten Dinkelvollkornmehl, weil viele Hunde Weizen und Roggen nicht vertragen. Das Fleisch stammt von einem Tierfutter-Händler aus Bulmke-Hüllen, der kontrolliertes Frischfleisch zur artgerechten Rohfütterung anbietet.
Je nach Terminlage steht Monika Römer mehrmals in der Woche an Küchenmaschine und Herd, um Teige zu kneten, auszurollen und zu backen. In kleinen Plastikkörben werden die fertigen Produkte am Marktstand angeboten, 100 Gramm für zwei Euro, das Pfund zu neun Euro, die große Geburtstagstorte für zehn Euro. Mit einem Leberkeks macht sie dort die Probe aufs Exempel. „Das frisst er nicht“, sagen die meisten Hundebesitzer und staunen dann darüber, dass ihr Vierbeiner das Leckerli doch verschlungen hat. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Abfüllen des ersten Probiertütchens. Am Anfang lief der Verkauf schleppend an, mittlerweile ist sie auf den Märkten bekannt. „Wenn etwas Neues auf dem Markt steht, dann spricht es sich schnell herum“, so Monika Römer.
Zurück ins Büro möchte die 57-Jährige nicht mehr, weil die Tätigkeit auf Dauer doch ziemlich eintönig war. Dafür muss sie jetzt früh raus, den Marktstand aufbauen, die Kekse an den Hund bringen. Und das bei Wind und Wetter. Monika Römer: „Aber das muss ich ja mit Suse auch.“