Gelsenkirchen.. Für den Geschäftsführer und bekennenden Rotthauser beginnt am 1. Januar die passive Altersteilzeit. Sein bisheriger Vize Dirk Sußmann wird Nachfolger.
An der Spitze des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) vollzieht sich am Jahresende ein Wechsel: Reiner Lipka verabschiedet sich mit 61 Jahren in die passive Altersteilzeit. Sein Nachfolger ist ein alter Bekannter: Mit Dirk Sußmann (58) zieht Lipkas bisheriger Stellvertreter ins Chefbüro in der 14. Etage des „gelben Hauses“ an der Ahstraße 22. Für Kontinuität ist also gesorgt. Auch, was Sußmanns Stellvertreter Ulrich Scheffner angeht.
Mit Reiner Lipka scheidet ein „bekennender Rotthauser in der dritten Generation“ aus diesem schwierigen Amt. Einer, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagt: „Schalke 04 und Hartz IV sind die beherrschenden Themen in Gelsenkirchen.“ Er bringt sie so zusammen: „Wir können mit 49.000 Beziehern bald die ganze Arena füllen.“ Wahrlich kein schönes Bild, aber eine Beschönigung der dramatisch hohen Zahl an Langzeitarbeitslosen in dieser Stadt ist auch nicht Lipkas Stil.
Jobcenter hat 600 Mitarbeiter
Der städtische Verwaltungsdirektor hat die Basis, seine Kundschaft, immer im Blick. Er sehe Hartz IV auch aus der Insider-Perspektive, weil er Menschen kennt, die arbeitslos wurden und plötzlich von Sorgen um ihre und die Zukunft ihrer Kinder gequält wurden.
Der Vater zweier erwachsener Töchter hinterlässt ein Jobcenter mit aktuell 600 Mitarbeitern. „Tendenz steigend“ kündigt der neue Geschäftsführer Dirk Sußmann bereits an. Allein 15 neue Mitarbeiter wurden für den „Integration Point“ eingestellt, der im Januar im Jobcenter an den Start geht und Flüchtlingen helfen soll, Arbeit zu finden. Kein Wunder also, wenn das Integrationscenter aus allen Nähten platzt und man sich nach zusätzlichen Räumen umschaut. Eine mögliche Lösung liegt in Sichtweite des IAG: das Sozialgericht.