Heiligenhaus.. Die Bergische Diakonie Aprath und die Diakonie Niederberg wollen am 1. Januar 2015 zusammen gehen. Damit sollen langfristig das Angebot und die Arbeitsplätze gesichert werden. Bei einem gemeinsamen Gespräch wurden die Pläne am Dienstag vorgestellt.
Profitieren sollen alle Beteiligten, auch wenn allein auf Grund des Größenunterschiedes der Verdacht aufkommen könnte: Groß schluckt Klein. Am Dienstag stellten Pfarrer Jörg Hohlweger, Vorstand der Bergischen Diakonie Betriebsgesellschaft (BDB) sowie Werner Starke, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Niederberg und seine Kollegin Renate Zanjani von der Stabsstelle Fundraising, Kommunikation und Projekte ihre Fusionspläne auch in Heiligenhaus vor.
„Heiligenhaus ist ein wichtiger Standort“, erklärt Starke. Die evangelische Gemeinde sei Mitglied im Diakonischen Werk, das vor Ort regelmäßig Sprechstunden in der Suchtberatung und der Obdachlosenhilfe anbietet und wöchentlich die Tafel öffnet. In Heiligenhaus ist die Diakonie auch der größte Anbieter für die Offene Ganztagssschule (OGS). An sechs Schulen werden rund 460 Kinder betreut, berichtet Starke.
Qualität steigern, Synergien nutzen
Wenn DBD und Diakonie künftig zusammengehen, wird eine Kooperation auch an der Stelle möglich, schließlich bildet der DBD Erzieherinnen aus, die an der OGS gebraucht werden. Und während der DBD vor Ort eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen, betreuten Wohnungen und Tagespflege betreibt, hält die Diakonie ambulante Angebote vor.
Drei Punkte sind für DBD-Geschäftsführer Jörg Hohlweger – mit rund 1500 Mitarbeitern gegenüber den rund 140 der Diakonie der entschieden größere Partner – besonders wichtig: „Wir wollen Kompetenzen hinzu gewinnen und unsere Qualität langfristig ausbauen.“ Zugleich hofft man auf die Diakonie als „Türöffner“ in den Gemeinden. Vor Ort will man sich besser „verzahnen“ und Synergien schaffen. Als drittes betont Hohlweger: „Wir wollen kooperieren, da soll etwas Gemeinsames entstehen. Das ist keine Übernahme.“ Starttermin ist der 1. Januar 2015. Bis dahin sollen alle rechtlichen Fragen geklärt und die Verträge abgeschlossen sein. Rein juristisch handelt es sich um einen „Betriebsübergang“.
Für die Bürger und die Mitarbeiter ändert sicht nichts
Für die Mitarbeiter werde sich nichts ändern, alle Stellen blieben erhalten, versichern die drei Gesprächspartner. Die Arbeitsplätze würden im Gegenteil sogar sicherer. Starke: „Die Kosten laufen uns davon, die Personalkosten werden nicht mehr refinanziert.“ Schon 2011 sei man erstmals an die Rücklagen gegangen, suchte sich dann „einen starken Partner“. Die Gemeinden haben der Fusion schon zugestimmt, interne Diskussionen werden nicht mehr erwartet. Für die Bürger wird sich nichts ändern.