Gelsenkirchen-Resse. Der Weg ist vorgezeichnet: Erst landen sie in der Bratröhre, dann auf dem Teller: Bauer Michael Föcker hält 200 Martinsgänse in Gelsenkirchen.
Staatlich geprüfter Landwirt ist Michael Föcker und hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt. „Meine Oma hatte in Polsum einen Hof und dort schon immer Gänse gezüchtet“, sagt der 32-Jährige. „In diesem Jahr hatten wir optimales Wetter, so dass die jungen Tiere Anfang Juli direkt nach draußen konnten“, sagt er. Allerdings holt er die 200 Gänse wegen der Füchse nachts in den Stall.
Die sieben bis acht Wochen alten Tiere bekommen für die Knochen zunächst Starterfutter. „Zuletzt werden sie mit Hafer gefüttert, damit sie nicht verfetten“, erklärt Föcker. Wenn er die Gänse schlachtet, sind sie zu Sankt Martin ungefähr ein halbes Jahr alt, zu Weihnachten circa sieben Monate. Bei der geschlachteten Gans sollten, so der Fachmann, Brust und Bauch gelblich sein, die Keulen eher eine blaue Färbung haben, was durch die Muskeln bedingt ist. Der Landwirt schlachtet die Tiere nur auf Bestellung. Zwischen drei und sechs Kilogramm wiegen sie normalerweise, das Kilo kostet 13.50 Euro. Der Hof liegt an der Böningstraße 70.
Rezept für die gefüllte Bauerngans
Die Mutter Mechthild Föcker hat ein Rezept für einen leckeren Gänsebraten parat, das von den Kunden gerne nachgekocht wird. Für die „Gefüllte Bauerngans“ - circa fünf Kilogramm - muss man zwei dicke säuerliche Äpfel (zum Beispiel Boskop) schälen, entkernen, grob würfeln und mit einer Handvoll Trockenpflaumen mischen. Dann den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Von der Gans muss die Fettdrüse entfernt werden, dann die Gans innen und außen kräftig salzen und pfeffern, mit der Obstmischung füllen und die Öffnung mit Spießen zustecken oder mit Zwirn zunähen. Die Gans in einen Bräter legen und mit einer halben Tasse Wasser übergießen. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad etwa zweidreiviertel Stunden braten und zwischendurch begießen.
Das Fett wird abgeschöpft
Nach anderthalb Stunden 500 ml kochend heißes Wasser zugießen und die Haut um die Keulen herum einstechen.Wenn die Gans fast gar ist, den Backofen auf 225 Grad schalten und die Gans mit vier Esslöffeln Quitten-, Mispel-, Apfel- oder Johannesbeergelee bestreichen. Dann wird die Gans aus dem Ofen genommen und warm gestellt. Das Fett wird abgeschöpft, der Bratensatz mit Wasser losgekocht und mit etwas Mehl gebunden. Dann abschmecken und fertig ist der Festtagsbraten. Alternativ kann man auch mit Niedrigtemperatur garen. Die Gans im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad circa eine Stunde braten, dann mindestens acht Stunden auf 80 Grad weiter garen. Die Gans wird butterzart und bleibt saftig.