Das Sanierungsverfahren der Tectum-Dienstleistungsgruppe geht, wie befürchtet, nicht ohne Stellenabbau aus. Besonders trifft es den Standort Dortmund. 228 Mitarbeiter verlieren dort ihre Stelle, für 180 geht die Arbeit im Rahmen des Insolvenzverfahrens weiter. Doch auch die Belegschaft am Firmensitz in Ückendorf ist betroffen. 92 der aktuell 1080 Stellen sollen abgebaut werden. Hier wird es wohl vor allem die Verwaltungs- und Führungsbereiche treffen. Insgesamt will sich der Callcenter-Dienstleister Tectum schlankere Strukturen geben. Auch an den Standorten Oberhausen und Essen werden Stellen abgebaut, insgesamt rund 60. Zu dem Maßnahmenbündel gehören auch neue Arbeitszeitmodelle und neue Technologie.
Aktuell beschäftigen die Ückendorfer bundesweit 2500 Menschen. Für die Betroffenen „wird es einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geben“, betont der Betriebsrat, spricht aber von einem „schwarzen Tag“ für das Unternehmen. Immerhin: Ursprünglich standen noch mehr Stellen zur Disposition.
„Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht“, sagt Andreas Alex, Vorstandsmitglied der Tectum Group, doch sei sie notwendig gewesen, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. „Uns ist es durch umfassende Restrukturierungsmaßnahmen möglich, rund 85 Prozent der Arbeitsplätze zu erhalten“, so sein Vorstandskollege Matthias Eickhoff. Im Dezember beantragte Tectum am Amtsgericht Essen das Schutzschirmverfahren, das eine Sanierung aus eigener Kraft ermöglichen soll. „Auf diesem Weg haben wir bereits ein gutes Stück zurückgelegt“, sagt Sanierungsgeschäftsführer Georg Bernsau – Gläubigerversammlung und -Ausschuss müssen es jetzt ähnlich einschätzen.