Buer..
Im St.-Marien-Hospital Buer an der Mühlenstraße sitzen Patienten jetzt in der ersten Reihe: Der wieder gegründete Förderverein hat als erstes Projekt eine Video-/Audio-Übertragungsanlage von der hauseigenen Kapelle in alle Patientenzimmer realisiert. Kostenpunkt: 4100 Euro.
„Viele Patienten sind es gewohnt, sonntags in die heilige Messe zu gehen. Wer dazu gesundheitlich nicht in der Lage ist, braucht ab sofort nur noch den Krankenhauskanal am Zimmer-Fernseher einzuschalten, und schon kann er den Gottesdienst mit ihm bekannten Pfarrern live mitverfolgen“, erläutert Dr. Bernhard Unkel, ehemaliger Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik und 2. Vorsitzender des „Vereins der Freunde und Förderer des Sankt-Marien-Hospitals Buer“ die Anschaffung. Und Dr. Christian Zimmermann, früher Chefarzt der Radiologie und 1. Vorsitzender, ergänzt: „Das ist doch viel persönlicher, als ARD zu sehen.“
Die Kamera ist dabei so eingestellt, dass lediglich der Altarraum mit dem Geistlichen zu sehen ist - die Sitzbänke samt (kranken) Gläubigen kommen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ins Bild. Ein Richtmikrofon sorgt dafür, dass die Patienten in ihren Zimmern jedes Wort des Pfarrers, aber auch die Gesänge mitverfolgen können.
Außerhalb der Gottesdienstzeiten - die katholische hl. Messe findet jeden Sonntag um 9 Uhr, der evangelische Gottesdienst jeden zweiten Sonntag im Monat und an hohen kirchlichen Feiertagen um 10.15 Uhr statt - überträgt die Kamera ein Standbild vom Altarbereich der Kapelle. So haben Gläubige den Eindruck, in der Kirche beten zu können.
Dass der Bedarf für die 4100-Euro-Investition besteht, daran zweifeln die Krankenhausseelsorger, Pfarrer Christian Ellgaard und Diakon Matthias Breier, nicht. “Gerade in einer persönlichen Krisensituation im Krankenhaus entwickeln viele Menschen wieder eine engere Beziehung zu Gott und den Menschen. Das neue Angebot der Übertragungsanlage trägt diesem Bedürfnis Rechnung“, so Ellgaard.
Es wird nicht das letzte Fördervereins-Projekt gewesen sein: Auf dem „Wunschzettel“ stehen die Einrichtung einer Patienten-Bibliothek, Sozialräume für die Mitarbeiter - Fitness-Studio und Tischkicker inklusive -, sowie die Organisation und Bestückung des Weihnachtsbasars, der für den 27. November fest im Terminplan der rund 50 Vereinsmitglieder eingetragen ist. „Um diese Vorhaben zu fördern, stellen wir eine Spendenbox im Aufnahmebereich auf. Mit 12 Euro Mitgliedsbeitrag allein lässt sich das nicht stemmen“, so Unkel.