Gelsenkirchen. Am Freitag wird in Marl die letzte Kohle gefördert. Deshalb lädt der FC Schalke 04 die Kumpel von Auguste Victoria zum Heimspiel gegen Hoffenheim ein.
Am Freitag ist ein schwieriger Tag für so manchen noch aktiven Kumpel und ehemaligen Bergmann im Ruhrgebiet: An diesem Tag wird im Bergwerk Auguste Victoria in Marl in den Mittagsstunden die Kohleförderung 116 Jahre nach der Gründung der bergrechtlichen Gewerkschaft eingestellt, ehe die Zeche Ende des Jahres ganz geschlossen wird. 1072 Kumpel sind aktuell auf AV noch beschäftigt, teilte die RAG auf Anfrage mit. Für Prosper-Haniel in Bottrop und Anthrazit in Ibbenbüren schlagen die Uhren noch etwas länger. Der Betrieb dort endet am 31. Dezember 2018.
Enge Verbindung zwischen Schalke 04 und Kumpeln
Peter Peters, Finanzvorstand des FC Schalke 04, weiß um die enge Verbindung des Vereins mit dem Bergbau und den Kumpeln: „Die Verbindung ist aus meiner Sicht einzigartig. Die Förderung von Kohle ist ein riesiger Teil der Geschichte des Ruhrgebiets und gleichzeitig auch der unseres Vereins. Deswegen ist es sehr bewegend, dass mit Auguste Victoria am Freitag das vorletzte Bergwerk in unserer Region die letzte Kohle fördern wird. Gleichzeitig ist es für uns auch selbstverständlich, den Kumpeln an diesem schweren und emotional sehr belasteten Tag noch eine kleine Freude zu machen.“
Würdiger Abschied
Das alles steht in dem Zusammenhang, dass der Verein, der bekanntlich von Bergarbeitern gegründet wurde und nicht umsonst auch mit dem Wort „Knappen“ beschrieben wird, sich in einer besonderen Verantwortung sieht und die Kumpel im Rahmen des letzten Heimspiels der Hinrunde der Saison 2015/2016 würdig verabschieden will.
Norbert Maus, der Gesamtbetriebsrat der RAG Aktiengesellschaft, kommentiert das Angebot entsprechend: „Wir freuen uns ungemein über diesen großartigen Akt der Solidarität. Kein anderer Verein steht so für die Verbindung zum Bergbau wie der FC Schalke 04. Aus diesem Grund sind wir dankbar, aber auch stolz, dass wir diesen schmerzlichen Tag bei Freunden des Bergbaus in solch einem Rahmen ausklingen lassen können.“