Wo lässt sich wie teuer an den Gelsenkirchener Krankenhäusern parken? Die WAZ schaute sich um. Wer ein wenig läuft, findet auch Parkplätze ohne Gebühren. Und wer nur eine Stippvisite macht, hat mitunter auch Glück.

Relativ entspannt scheint die Lage am Bergmannsheil in Buer. „Durch die verschiedenen Baumaßnahmen der letzten Jahre hat sich bei uns die Parkplatzfrage immer wieder gestellt“, erklärt Sprecherin Sabine Ziegler. Wo einst der große, kostenfreie Parkplatz war, befindet sich nun die Seniorenresidenz. In deren Untergeschoss gibt es ein Parkhaus, das über die Einfahrt an der Adenauerallee erreichbar ist. Zu recht verträglichen Preisen: Die angefangene Stunde kostet 50 Cent, der Tageshöchstsatz beträgt 4 Euro. „Stationäre Patienten zahlen nur 2,50 Euro am Tag“, so Sabine Ziegler.

Ansonsten finden sich kostenpflichtige Parkplätze vor der Kinderklinik an der Adenauerallee (die ersten 20 Minuten kostenfrei, danach 50 Cent pro 30 Minuten) wie vor dem Medical Center an der Straße Zum Ehrenmal. Hier erhalten Patienten jedoch gegen Vorlage des Parkscheins in der Praxis einen Rabatt (50 Cent pro Stunde, Nichtkunden zahlen 1,50 Euro).

Am Marienhospital in Ückendorf gibt’s ein Parkhaus
Am Marienhospital in Ückendorf gibt’s ein Parkhaus © Unbekannt | Unbekannt

Wer komplett kostenlos ­parken will, braucht Glück: „Entlang des ganzen Schernerwegs und in den umliegenden Straßen kann man am Straßenrand für zwei Stunden mit Parkscheibe, teilweise auch unbegrenzt sein Auto abstellen“, verrät Sabine Ziegler.



Den gleichen Tip hält auch Uwe Becker, Sprecher der Marienhospital Gelsenkirchen GmbH, für den Standort Buer bereit: „Wer das St. Marien-Hospital besuchen will und in Kauf nimmt, 300, 400 Meter zu laufen, der kann in die umliegenden Wohngebiete ausweichen.“ Ansonsten sei die Parksituation rund um die Klinik im Stadtnorden aufgrund der City-Lage generell angespannt.

„Wir selbst betreiben rund 100 Parkplätze direkt am Krankenhaus an der Mühlenstraße“, so Becker. Die stehen Mitarbeitern und Besuchern gleichermaßen offen und kosten pro Stunde 1 Euro. Allerdings müssen auch hier Kurzparker, die nur einen Angehörigen absetzen möchten, nicht in die Tasche greifen: „Die ersten 20 Minuten sind kostenlos.“

Die ersten 15 Minuten sind in der „Schwesterklinik“ im Stadtsüden frei. Dort betreibt das Ückendorfer Marienhospital die Parkflächen nicht selbst. Ein Euro pro angefangene Stunde kostet einer der 274 Stellplätze im Parkhaus, die allerdings zu etwa 50 Prozent von Mitarbeitern reserviert sind. Hinter dem Kinderhospiz Arche Noah stehen weitere 95 Stellplätze zur Verfügung.

Wer bereit ist, ein wenig zu laufen, kann jedoch auch in den umliegenden Wohngebieten fündig werden: „Dort parken auch viele Mitarbeiter, die gehen dann halt noch zehn Minuten zu Fuß“, weiß Uwe Becker.

Angehörige, die nur jemanden im Krankenhaus absetzen, brauchen bei den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße nicht zu hetzen: „Bei uns im Parkhaus sind die ersten 30 Minuten kostenfrei“, sagt Sprecherin Corinna Lee. Das Parkhaus hinter der Klinik („das wir auch gern noch mal aufstocken würden“) wurde 2006 aus eigenen Mitteln gebaut und wird von den Kliniken selbst bewirtschaftet. „Mit den Erlösen refinanzieren wir unsere Investition“, betont Corinna Lee: „Das ist keine zusätzliche Einnahmequelle.“

Jetzt wird es kompliziert: Wer länger als besagte 30 Minuten sein Gefährt im Parkhaus abstellen will, zahlt bis zu 90 Minuten 2,50 Euro, für 2,5 Stunden 3,50 Euro, für 3,5 Stunden 4,50 Euro, danach für jede angefangene Stunde 50 Cent, Tageshöchstsatz: 15 Euro. Günstiger haben es stationäre Patienten, die mit dem eigenen Auto anreisen und es im Parkhaus abstellen: Sie zahlen pauschal 3 Euro pro Tag und 15 pro Woche.

Kurzzeitparker haben vor der Klinik an der Munckelstraße die Chance, einen von sechs Parkplätzen zu erwischen, wo man mit Parkscheibe eine Stunde lang kostenlos stehen kann. Dazu kommen zwei „Storchenparkplätze“ direkt vor dem Haupteingang für akute Entbindungen, ebenfalls gratis. Ansonsten: „Die 287 zur Verfügung stehenden Plätze im Parkhaus werden zu 75 Prozent von unseren Mitarbeitern genutzt“, weiß Corinna Lee. Also heißt es auch hier, wenn alles voll ist: In den umliegenden Straßen suchen oder die City-Parkhäuser nutzen.

Parkscheine am Ev. Krankenhaus müssen am Automaten bezahlt werden.
Parkscheine am Ev. Krankenhaus müssen am Automaten bezahlt werden. © Unbekannt | Unbekannt

Übersichtlich ist die Situation am St. Josef-Hospital in Horst: „Es gibt entlang der Buerer Straße Parkstreifen. Davon sind einige als Kurzzeitparkplätze gekennzeichnet“, erklärt Verwaltungschef Matthias Schwanewilms. Das Krankenhaus selbst betreibt unmittelbar vor dem Haupteingang einen von der Buerer Straße zugänglichen Parkplatz mit 194 Stellflächen. „Der ist für Patienten, Besucher und Angestellte nutzbar“, so Schwanewilms. Die ersten 15 Minuten sind auch hier kostenlos, danach ist ein Euro pro Stunde zu zahlen, maximal fünf Euro am Tag. „Behinderte mit Auto-Kennzeichen AG parken umsonst“, betont Matthias Schwanewilms.



Zum Schluss noch ein ganz einfacher Fall: Grundsätzlich nichts bezahlen müssen Besucher des Elisabeth-Krankenhauses an der Cranger Straße. „Wir haben keinen Parkraum vermietet, dafür können wir einfach zu wenig Plätze anbieten, das lohnt sich wirtschaftlich nicht und würde die Kunden nur verärgern“, sagt Sprecher Andreas Merten. Ein paar Parkplätze gibt es vor dem Haus, weitere Stellflächen sind am Hintereingang (Zufahrt über die Straße Am Fettingkotten) verfügbar. „Die werden aber weniger genutzt“, weiß Merten. „Da parken die Leute lieber an der Cranger Straße oder in den umliegenden Seitenstraßen und betreten das Haus durch den Haupteingang.“ Zwischen 8 und 17 Uhr sei es durchaus möglich, in der Umgebung einen Parkplatz zu finden. Kritisch wird es nach Feierabend. „Wir sind in einem Wohngebiet, wenn alle von der Arbeit zurück sind, wird es mit dem Parken eng.“

Zwar wird eine Erweiterung der Parkkapazitäten aufgrund der baulichen Gegebenheiten auch langfristig nicht möglich sein, aber Andreas Merten meint: „Ein paar Plätze mehr könnten zwar nicht schaden, doch so dramatisch ist unsere Lage dann aber auch wieder nicht.“