Gelsenkirchen. Fragen rund um MRSA gibt es mehr als genug - vor allem von Angehörigen Betroffener, die wieder nach Hause kommen. Die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen bieten deshalb nun als einziges Krankenhaus in der Stadt eine eigene Sprechstunde für diese Angehörigen an.

„Beim Thema MRSA herrscht immer noch viel Unsicherheit“, haben die Mitarbeiter des Zentrums für Hygiene an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen festgestellt. Sie bieten deshalb eine regelmäßige MRSA-Sprechstunde für Angehörige an. Bei MRSA handelt es sich eigentlich um Hautbakterien, die viele Menschen haben, ohne dass es Probleme damit gibt.

Aber diese Hautbakterien können Fähigkeit entwickeln, gegen Antibiotika resistent zu werden. Was für gesunde Menschen auch noch nicht automatisch bedrohlich ist. In der Regel wird diese Resistenz im Krankenhaus entdeckt, in Gelsenkirchen untersuchen im Gegensatz zu anderen Städten alle Kliniken ihre Patienten auf MRSA. Und im Krankenhaus sind die entstandenen, multiresistenten Keime für Patienten, die durch andere Krankheiten geschwächt sind, besonders gefährlich, vor allem im Fall einer Infektion. Für gesunde Menschen außerhalb des Krankenhauses bestehe keine besondere Gefahr, versichern die Experten.

Neue MRSA-Zahlen im Mai

An den Kliniken in der Munckelstraße erklären die Mitarbeiter den Sprechstundenbesuchern, wie sie mit Ihren Angehörigen umgehen sollen, wenn diese wieder nach Hause kommen, beantworten Fragen zur Ansteckungsgefahr bei Kindern oder Schwangeren. Viele Fragen zielen auch auf mögliche Besucher daheim. Das Stationspersonal hat in der Regel nur wenig Zeit, um so viele Anfragen zu beantworten und wird nun durch die gezielte Sprechstunde entlastet.

„Unseres Wissens sind wir das einzige Krankenhaus in Gelsenkirchen, das eine solche Sprechstunde anbietet. Als besonderen Service für die Angehörigen unserer Patienten“, erklären die Hygienefachkräfte.

Neue Zahlen über MRSA in Gelsenkirchen will das Gesundheitsamt im Mai vorlegen. Vorab verriet Referatsleiter Klaus Mika auf Nachfrage nur, dass die Entwicklung positiv sei. Die Sprechstunden an den Ev. Kliniken läuft jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat, Anmeldung auf Station und unter GE 160 1331.

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Von Ute Hildebrand-Schute und Sibylle Raudies