Gelsenkirchen. Die Anime/Manga/Cosplay-Gruppe „Shingeki No Kekki“ plant im Falkentreff viele Aktionen. Es wird gezeichnet, genäht und sich verkleidet.
Anime, Mangas, Cosplay. Der Japan-Kult erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Auch in Gelsenkirchen gibt es nun eine Fangruppe. Shingeki No Kekki (dt. Attacke auf Kuchen) treffen sich jeden Montag, 18 bis 20 Uhr, im Falkentreff an der Rheinischen Straße 64, tauschen sich aus und planen Aktionen.
„Ich habe schon im Grundschul-Alter Serien wie „Narruto“ oder „Sailor Moon“ geguckt. Dann habe ich angefangen zu recherchieren und mich immer mehr für das Thema begeistert“, erzählt Julia Bergmann (17), Organisatorin der Treffen. Rund 15 Teilnehmer sind schon dabei, die Szene in Gelsenkirchen sei groß, meint Bergmann. „Viele denken, man würde uns auf den ersten Blick erkennen, aber das ist nicht so. Auch wenn wir Cosplay machen, laufen wir ja nicht jeden Tag in unseren Kostümen herum. Leider gibt es viele Vorurteile gegen uns“, sagt die 17-Jährige.
Die meisten Mitschüler und Bekannten würden gleich Hentai (pornografische Mangas und Anime) mit der Szene in Verbindung bringen. „Oder sie denken, es sei nur etwas für kleine Kinder. Dabei gibt es die Comics und Filme in allen Genres. Horror, Fantasy, Krimi, Roman, es ist alles dabei, wie bei anderen Büchern oder Filmen auch, eben nur gezeichnet. Wir sind nicht realitätsfern“, erklären die Mädels der Truppe.
Gegenseitiges Verständnis in der Gruppe
Aufgrund der Antipathie im alltäglichen Umfeld freuen sich die Anime- und Manga-Fans umso mehr über das gegenseitige Verständnis in der Gruppe.
„Jeder kann sich hier einbringen. Die einen zeichnen gut, die anderen schminken und wieder andere können Kostüme nähen. In diesen Bereichen sind zukünftig zum Beispiel auch Workshops geplant. Wir können voneinander lernen“, freut sich die Organisatorin.
Für Cosplay werden Kostüme, Perücken und Schminke benötigt. Die Jugendlichen schlüpfen in die Rollen ihrer Anime- oder Manga- Lieblingsfigur. „Wenn man ein Kostüm selber macht, steckt immer viel Herzblut darin.“
"Ich bin England"
Jana Jacksteit (16) ist zum Beispiel großer Fan von Hetalia, dabei werden Staaten personifiziert und die Eigenart des jeweiligen Landes stereotypisch dargestellt. „Ich bin England, da ich das Land einfach mag. Man identifiziert sich mit dem Charakter, daher ist es schon wichtig einen zu wählen, den man auch gut vertreten kann“, erläutert die Schülerin.
„Das Cosplay ist eine Art Schauspiel auf Hobbyebene“, ergänzt Nadia Ghanjati (17). Nicht alle in der Gruppe haben den Verkleidungstrend schon ausprobiert, das kann sich in Zukunft ändern. „Oft machen eher Mädchen Cosplay. Dabei gibt es auch sehr viele männliche Charaktere, mal sehen, wie es hier wird“, sagt Bergmann freudig.
Traum von eigener Convention
Der Traum der neu gegründeten Gruppe ist es, irgendwann eine Convention in Gelsenkirchen zu organisieren. Bis dahin wollen sie sich regelmäßig treffen und hoffen auf noch mehr Mitglieder. Wer Interesse hat, kann sich bei den Falken per E-Mail unter falken-rheinischestrasse@falken-bauverein melden.