Gelsenkirchen.. Mitmachen und nicht nur konsumieren, das Prinzip bestimmte den Gemeindetag in Bismarck mit Teilnehmern von vier bis 84 Jahren.
Mitmachen und nicht nur konsumieren, das Prinzip bestimmte den Gemeindetag in Bismarck: Teilnehmer von vier bis 84 Jahren waren am Samstag in und rund um die Evangelische Gesamtschule gefordert, sich einzubringen.
Aus einem Nebenraum hörte man exotischen Trommelwirbel, im Foyer diskutierten Jugendliche über die ausgestellten Fotos des Wettbewerbs „Meine Kirche, meine Straße und ich“, an dem Konfirmanden sich beteiligen konnten. Abgestimmt wurde mit Klebepunkten: einfach bunt voten. Charlotte, letztes Jahr konfirmiert, freute sich: „Das Foto von Hannah hat bisher am meisten Punkte. Mir gefällt es am besten. Ich war dabei, als es in der Pauluskirche gemacht wurde.“
Spirituelle Workshops, kreative Angebote, Musik
Der Fotowettbewerb entsprach dem Gesamtmotto des Gemeindetages: „... da bin ich zu Hause.“ Pfarrer Friedrich Stahlhut (54) und sein Amtskollege Henning Disselhoff (57) hatten kaum eine ruhige Minute und schienen den Trubel zu genießen. Disselhoff: „Wir haben spirituelle Workshops, kreative Angebote, Musik. Ich finde es schön, wenn ältere Menschen mit Kindern zusammen singen.“ Die Konfirmanden näherten sich dem Heimatthema auf besondere Weise. Im großen Gemeindegebiet (dem ab Oktober, wenn Bulmke dazukommt, zirka 15.600 Menschen angehören) leben Menschen aus verschiedenen Nationen, es kommen Flüchtlinge nach Bismarck und Bulmke. Heike Lorenz, Leitende Sozialarbeiterin, sprach mit Gemeindetagsbesuchern über die Menschen aus anderen EU-Staaten und über die Lebensbedingungen in deren Heimat.
„Ohne die Frauen ginge gar nichts. Sie treiben Entwicklungen voran“, so Pfarrer Stahlhut. Darum betrachtet er die Fusion auch positiv: „Es kommen neue Kräfte dazu und man lernt sich kennen.“ Der Gemeindetag sei ein guter Tag der Begegnung und des Austauschs, „er ist generations-übergreifend, kulturell vielfältig und ökumenisch“.
„Den Gemeindetag nennen wir gerne auch ,Kleiner Kirchentag’, weil er so bunt ist“, erklärte Presbyterin Renate Wittenbrink (65), die zu den Urgesteinen des Fests gehört. Im Gegensatz zu Maximilien Spahn (13), für den der Tag eine Premiere war. „Ich freue mich schon aufs Action Painting.“ Das war nämlich der Hit bei den Jugendlichen: Sie spickten Leinwände mit Nägeln oder anderen Stacheln. Daran wurden mit Farben gefüllte Luftballons befestigt. Darauf zielten die Kinder (mit Kitteln vor Spritzern geschützt) mit Darts oder versuchten, mit Pfeil und Bogen die Beutel zum Platzen zu bringen. Eine herrliche Sauerei, bei der bunte, einmalige Bilder entstanden. Friedrich Stahlhut war mit dem Verlauf des „kleinen Kirchentages“ zufrieden. „Es ist ein gutes Gefühl, dass sich hier Menschen begegnen und gemeinsam etwas machen.“