Gelsenkirchen..

Potenzialanalyse – das klingt sehr theoretisch. Dabei ist das, was die Achtklässler zum Beispiel beim SBH am Dickampshof machen, ausgesprochen praktisch. Am Montag ist die Klasse 8.1 der Gesamtschule Horst vor Ort. Sie nehmen am „Peakus“-Test teil, ein Verfahren, dass mit der Universität Münster gemeinsam erarbeitet wurde. Eine Aufgabe der Gruppe lautet „Ein Ei ins Nest zurückzubringen, ohne es anzufassen“.

Das Ei ist ein Tennisball und zur Verfügung haben die Jungen und Mädchen Seile, die sie für den Transport aber nicht knoten dürfen. Es ist eine extrem knifflige Aufgabe. Man muss gemeinsam ein System überlegen, wie das möglich sein könnte. Die Horster Gruppe hat sich entschlossen, einen Kreis um das Ei zu bilden und mit den Seilen so ein Netz zu spannen, das das Ei tragen könnte. Betonung auf könnte, denn dafür müssten die Seile punktgenau gleich stark gespannt sein. Und das ist alles andere als einfach. Bei manchem macht sich nach mehreren Minuten vergeblichen Bemühens Frust breit, andere tüfteln weiter an einer Lösung.

Teamfähigkeit, Offenheit und Motivation spielen bei allen Tests eine Rolle

Zwei Wochen nach der ganztägigen Analyse, bei der jeweils ein Betreuer für nur vier Schüler zuständig ist, gibt es eine Auswertung des Tests in der Schule, mit Schüler, Lehrer und Eltern. Der vierteilige „Peakus“-Test wird in der Regel für Schulen mit einer Oberstufe angeboten, also Gesamtschulen und Gymnasien. Es gibt zwei weitere Testformen, die etwas handlungsorientierter sind für Schulen ohne Sekundarstufe II.

Berufswahlpass dokumentiert als üppige Mappe die Entwicklung

„Es geht uns darum, den Heranwachsenden Berufsfelder vorzustellen, ihnen ihre eigenen Stärken bewusster zu machen. Dafür gibt es ja auch die Berufsfeldpraktika, die wir im zweiten Halbjahr anbieten“, erläutert Bernd Zenker-Broekmann, Teamleiter für die Koordinierung des Übergangs Schule und Beruf. Bis zu drei Berufsfelder sollen die Schüler in eintägigen Praktika kennenlernen. Es geht um Berufsfelder, nicht um Einzelberufe.

Die Ergebnisse der Tests werden in Mappen, die jeder Schüler bekommt, dokumentiert, damit bei der weiteren Begleitung auf dem Weg in den Beruf „nicht immer von vorn begonnen werden muss.“