Gelsenkirchen. Bürger wollen sich ab sofort um ein verwildertes Grundstück rund um die Alte Villa Dahlbusch kümmern. Vereinsmitglieder schmieden Pläne.
Eine „Fête de la Soupe“ ist nach französischer Tradition ein Suppenfest: Hier sollen Menschen einen Topf Suppe mitbringen und ihn mit ihren Nachbarn teilen.
Das Ritual dient dazu, sich besser kennen zu lernen, ins Gespräch zu kommen und Rezepte auszutauschen. Im Metropolengarten auf Dahlbusch im Stadtteil Rotthausen wurde am Samstagnachmittag bereits zum zweiten Mal zum kulinarischen Zusammenkommen eingeladen.
Die Idee zu diesem – in Deutschland bislang wenig bekannten – Fest hatte Stefan Belz, Vorstand des gemeinnützigen Vereins Metropolengarten auf Dahlbusch e.V..
Gemeinschaftlicher Garten geplant
Belz und seine Mitstreiter möchten das verwahrloste Gelände um die Villa Dahlbusch zu neuem Leben erwecken. „Die alte Villa wurde bereits renoviert. Wenn man aber aus ihren Fenstern blickt, sieht man nur die verwilderte Fläche“, erklärt Stefan Belz. „Dagegen möchten wir etwas unternehmen.“
Der Verein plant aus dem ehemaligen Zechengelände einen großen gemeinschaftlichen Garten entstehen zu lassen. Dazu zählt nicht nur die Bepflanzung der Fläche mit Obst, Gemüse und Blumen, sondern auch die Renovierung eines alten Kutscherhauses und mehrerer Gewächshäuser.
Erst mal gucken, dann weiter sehen
Mit der „Fête de la Soupe“, zu der für den Samstagmittag eingeladen wurde, sollten alle Interessenten Informationen über das Projekt erhalten und motiviert werden, sich dafür zu engagieren.
Von dem gesamten Gelände am Dahlbusch hat der Verein vorerst eine Parzelle von 3000 Quadratmetern gepachtet, auf denen die ersten Gärten entstehen sollen.
„Wir möchten gucken, wie viele Interessenten es für dieses Projekt gibt. Dann können wir die nächsten Schritte gehen“, sagte Belz bei diesem Treffen in ungezwungener Runde.
Mitglieder des Vereins können gegen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 39 Euro eine 16 Quadratmeter große Fläche des Geländes anmieten und ihn frei gestalten und nutzen. Geplant ist, irgendwann das ganze Grundstück zu bepflanzen.
Eigener Honig
Der Kreativität bei der Nutzung der Gärten sind keine Grenzen gesetzt: Imker möchten hier Bienenvölker ansiedeln, eine Künstlerin denkt über ein Atelier in einem Gewächshaus nach – und ein Interessent würde sogar gerne eine Fischzucht auf dem Gelände betreiben. Außerdem gibt es den Plan, ein Reparatur-Café zu eröffnen, bei dem Bürger Hilfe erhalten, wenn sie defekte Geräte reparieren möchten.
In Zukunft möchte Stefan Belz weitere Suppenfeste veranstalten: „Dann sind die Suppen vielleicht schon aus dem Gemüse unserer eigenen Gärten gekocht. Oder wir können unseren eigenen Metropolgarten-Honig verkaufen.“