Gelsenkirchen.
Heinz-Dieter Tiemeyer, Inhaber der Tiemeyer-Gruppe, dürfte wohl noch nie so froh darüber gewesen sein, die Marken Opel oder Ford nicht im Portfolio zu haben, wie in den letzten Monaten.
Während diese beiden auf den europäischen Markt fokussierten Hersteller nämlich starke Rückgänge im abgelaufenen Geschäftsjahr – in der Automobilbranche beginnt das Jahr am 1. September – zu verzeichnen hatten, meldeten insbesondere Audi, BMW und Mercedes Rekordzahlen für den weltweiten Absatz. VW sicherte sich sogar Platz 3 auf dem Weltmarkt.
14.000 verkaufte Fahrzeuge
„Über 14.000 verkaufte Fahrzeuge und ein Umsatz von über 305 Mio. Euro sind die wesentlichen Kennzahlen des Ende August 2012 abgelaufenen Geschäftsjahres“, sagt Heinz-Dieter Tiemeyer. Nach dem Absatzanstieg von durchschnittlich jeweils 20 Prozent in den beiden Vorjahren habe man die Verkaufszahlen für die beiden Marken Audi und VW noch mal um 7 Prozent erhöhen können, so der Inhaber der Gruppe, die seit 60 Jahren Volkswagen und seit 35 Jahren Audi veräußert – in inzwischen zehn Standorten im regionalen Dreieck zwischen Gelsenkirchen, Marl und Witten. Gegründet wurde das Unternehmen in Bochum-Werne.
Heinz-Dieter Tiemeyer scheint selber etwas überrascht vom Erfolg zu sein: „Wir haben 30 Prozent Marktanteil in Gelsenkirchen – in einer alten Opel-Stadt!“ Deutschlandweit zählt das Unternehmen zu den 30 größten Automobil-Händlern.
Mehr Gebrauchte, weniger Neue
Die Sparte des Gebrauchtwagengeschäfts war in den letzten Jahren das treibende Element für das Wachstum der Gruppe. Mit knapp 9400 verkauften Fahrzeugen lag das Volumen im Berichtsjahr fast doppelt so hoch wie bei den Neuwagen. Dabei konnten die Rekordwerte des Vorjahres bei den Absatzzahlen noch einmal um 11 Prozent, bei einem Umsatz von 140 Mio. Euro sogar um 17 Prozent gesteigert werden. In den letzten drei Jahren hat sich der Gebrauchtwagenumsatz mehr als verdoppelt und macht heute 46 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe aus.
Bei den Neuwagen konnte das Unternehmen nicht ans Vorjahr anknüpfen. Zwar wurden mit 3600 Volkswagen-Einheiten 50 Stück mehr, mit 1200 Audi-Verkäufen aber 100 Stück weniger verkauft als im letzten Geschäftsjahr zuvor. Der resultierende Neuwagenumsatz liege mit 123 Mio. Euro „nur leicht unter dem des Vorjahres“, sagt Heinz-Dieter Tiemeyer. Die Umsätze im Servicebereich liegen bei 40 Mio. Euro und konnten um fünf Prozent gesteigert werden.
Neun Mio. Euro habe die Gruppe während der letzten Jahre in die zehn Standorte investiert. Im vorletzten Geschäftsjahr waren das Herner Autohaus Tiemann und eine RE-Filiale hinzugekommen.