Gelsenkirchen.. Die Nachbarkommunen Gelsenkirchen und Herten wollen mit gesamtstädtischen Sperrbezirken die Prostitution aus dem öffentlichen Raum – wie etwa an der Münsterstraße in Gelsenkirchen-Resse – verbannen. Nun suchen sie nach einer geeigneten Örtlichkeit für eine so genannte Verrichtungsfläche.
Gelsenkirchen und Herten ziehen an einem Strang: Beide Kommunen wollen einen gesamtstädtischen Sperrbezirk; beide Städte suchen nach einer geeigneten Örtlichkeit für eine so genannte Verrichtungsfläche unweit der Stadtgrenze GE/Herten. Um Straßenprostitution wie etwa an der Münsterstraße in absehbarer Zeit zu unterbinden.
Die interkommunale Zusammenarbeit hinter den Kulissen fördert da auch schon mal gewisse „Hinweise“ zu Tage. Diesen zum Beispiel: So eine Verrichtungsstätte soll an der Hohewardstraße in Herten geplant sein. Die WAZ-Anfrage im Hertener Rathaus wird deutlich beantwortet. „Klares Dementi, klares Nein“, betont Bürgermeister Dr. Uli Paetzel (SPD) unmissverständlich. Hohewardstraße gehe gar nicht.
Bemühungen um zeitlich befristeten Sperrbezirk
Paetzel setzt nach: „Wir suchen nach einer Fläche, die für beide Städte passt.“ Er nennt ein Zeitfenster von vier Wochen. Dann wollen die interkommunalen Partner eine Entscheidung treffen und diese der Bezirksregierung vorlegen. In der Hoffnung auf die erforderliche Genehmigung.
„Es gibt eine Liste von in Frage kommenden Grundstücken. Wir sind in Gesprächen mit den Eigentümern“, teilt Gelsenkirchens Stadtsprecher Martin Schulmann auf Anfrage mit. Zu erwähnten Eigentümern gehören seinen Worten zufolge auch Deutsche Bahn und Straßen NRW. Bis zur tatsächlichen Errichtung einer Prostitutionsstätte, wie beispielsweise Essen eine an der B 224 hat, will man eine Übergangslösung mit Segen der Bezirksregierung erwirken: den (Uhr-)zeitlich befristeten Sperrbezirk, der das Gewerbe in der Öffentlichkeit nur eingeschränkt, etwa zwischen 22 und 6 Uhr zulässt. „Das ist das Einzige, was man schnell umsetzen kann“, so Schulmann.
Kommunaler Ordnungsdienst schaut täglich vorbei
An die 20 Frauen, an manchen Tagen auch mehr, bieten in Resse unweit der A2-Abfahrt Herten ihre Dienste an. Der Kommunale Ordnungsdienst ist täglich vor Ort. Versuche indes, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen, ihnen Hilfe anzubieten, laufen ins Leere. „Die sprechen nicht mit uns.“ Das sei, so Schulmann, auch die Erfahrung von Sozialarbeiterinnen, die die Prostituierten besucht hätten.