Gelsenkirchen.. Der FC Schalke 04 möchte noch im ersten Halbjahr 2012 eine Mittelstandsanleihe an einer deutschen Börse notieren. Ziel ist eine Umschuldung. Königsblau sieht sich grundsätzlich auf einem wirtschaftlich guten Weg: Betrugen die Verbindlichkeiten Ende 2010 noch 217 Mio. Euro, lagen sie Ende 2011 bei 185 Mio. Euro.

Das große Ziel des FC Gelsenkirchen-Schalke 04 bleibt, neben den sportlichen Erfolgen im nationalen wie im internationalen Fußball-Geschäft, die finanzielle Konsolidierung des Vereins. „Die Balance zwischen wirtschaftlicher Solidität und sportlichem Erfolg hat für uns oberste Priorität. In zehn Jahren wollen wir alle Finanzverbindlichkeiten weitestgehend zurückgezahlt haben“, erläuterte Finanzvorstand Peter Peters am Montag bei der Vorlage des Konzernberichtes für das Jahr 2011.

Keine neuen Schulden machen

Um dem Ziel näher zu kommen, die Verbindlichkeiten womöglich ganz zu reduzieren, plant der Verein für einen Bundesligisten völlig neue Wege zu gehen. Ähnlich wie schon die Unternehmen Seidensticker, Valensina oder Zameck will der Klub an einer deutschen Börse eine Anleihe im Bereich des Mittelstandes notieren, um sich neues, fremdes Kapital zu beschaffen. Die Höhe soll rund 50 Millionen Euro betragen, die Stückelung liegt bei tausend Euro. Die Emission, so der Schalke-Finanzvorstand am Montag, solle bis Ende des ersten Halbjahres 2012 erfolgen. Also binnen der nächsten acht Wochen.

Ausdrücklich aber nicht, um neue Schulden zu machen.

Peters sieht in der Anleihe eine gute Chance, alte Verbindlichkeiten, die mit aktuell hohen Zinsen besetzt sind, auf ein für den Verein günstigeres Niveau umzuschulden. Dazu gehören etwa im Bereich Anleihen die sogenannten A-B-Notes in Höhe von noch 25,3 Mio. Euro, im Volksmund besser bekannt als „Schechter-Anleihe“. Außerdem, so der Finanzvorstand, könnten weitere Fremdverbindlichkeiten abgelöst werden. Im Raum stünden da die Fan-Anleihe in Höhe von 10,8 Mio. Euro und die Adidas-Anleihe mit 5,4 Mio. Euro (Gesamtvolumen: 41,5 Mio. Euro).

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Dass Königsblau sich grundsätzlich auf einem wirtschaftlich guten Weg sieht, ist an diesen Daten ablesbar: Betrugen die Verbindlichkeiten Ende 2010 noch 217 Mio. Euro, lagen sie Ende 2011 bei 185 Mio. Euro (Tilgung: 32 Mio. Euro). Im Kalenderjahr 2011 hat der Konzern den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um starke 19,3 Prozent auf 224,2 Mio. Euro gesteigert. Durch den Gewinn des DFB-Pokals, die Teilnahme am Halbfinale der Champions League sowie Transfererlöse.

Bemerkenswerte Steigerung

Diese Entwicklung führte zu einer bemerkenswerten Ertragssteigerung: Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg 2011 um 30 Prozent auf 62,1 Mio. Euro. Zieht man die Aufwendungen für die Sanierung des Daches der Veltins-Arena in Höhe von 6,9 Mio. Euro ab, nahm der Konzernjahresüberschuss von 5,2 Mio. Euro auf 11,8 Mio. Euro zu.