Gelsenkirchen.
Das Areal im Nordsternpark war vor einiger Zeit ziemlich heruntergewirtschaftet, heute geben sich im Amphitheater unter freiem Himmel die großen Namen ein Stelldichein. Reamonn kommen im August, Milow tritt im September auf.
Bob Dylan war schon da und Peter Gabriel gleich zweimal, Pink, Nena und Sascha haben ihr Publikum unterm Sternenzelt begeistert... Na und? Alles ganz normal, oder? Manchmal muss man sich erst wieder ins Bewusstsein rücken, welch’ ungeheuren Aufschwung das Amphitheater in den letzten fünf, sechs Jahren genommen hat. Das Areal im Nordsternpark, vor gar nicht so langer Zeit als Veranstaltungsort ziemlich heruntergewirtschaftet, ist heute eine etablierte und weithin akzeptierte Open-air-Bühne.
Internationale Solisten und Bands, die normalerweise eher im größeren Städten und/oder in sogenannten „A“- oder „B“-Hallen (z.B. Arena Oberhausen, Grugahalle Essen, Philipshalle Düsseldorf) Station machen, kommen bereitwillig nach Gelsenkirchen. Wer vor ein paar Jahren vorausgesagt hätte, im Amphitheater einmal Steffi Grafs Lieblingsband Simply Red oder die Simple Minds (beide 2009) zu hören, oder vielleicht den alten CCR-Recken John Fogerty (2007), wäre mit Sicherheit ausgelacht worden. Dass es eine Agentur aus dem Ruhrgebiet war, die mit rund 25 „großen“ Konzerten maßgeblich zu Aufschwung und Imageverbesserung beigetragen hat, sollte in diesem Zusammenhang zumindest am Rande erwähnt werden.
Udo Jürgens, der - nur in Begleitung des Gitarristen Francis Coletta – am 20. August mit seinem „Soloabend“ ins Amphitheater kommt, gehört zu den sogenannten Wiederholungstätern. Der leidenschaftliche Live-Musiker und -Entertainer war schon 2006 am Kanal, damals ebenfalls solo.
Wenn Reamonn anreisen, haben Runrig gerade abgebaut. Die Kult-Folk-Rocker aus Schottland, die schon 2008 in Gelsenkirchen vor ausverkaufter Kulisse spielten, kommen am 27. August in den Nordsternpark.
Eine Woche später, am 3. September, feiert dann Jonathan Vandenbroeck sein Gelsenkirchen-Debüt: Wem der Name nichts sagt: Der 27-jährige Belgier gehört als Milow („You don’t know“, „Ayo Technology“) zu den Shooting Stars der internationalen Singer/Songwriter-Szene.
Ach ja, und dann ist da noch der 22. August. Für 20 Uhr hat sich ein weltweit gefeiertes Ensemble angesagt, das ebenso gut im New Yorker Central Park oder im Hollywood Bowl von LA auftreten könnte, das sich aber den Nordsternpark ausgesucht hat: Der unvergleichliche Max Raabe und sein Palast Orchester.