Gelsenkirchen.

Es ist das Ende dieser Woche, dass das Thema Nummer eins in der Gelsenkirchener Öffentlichkeit verstärkt: das Revier-Derby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund am Samstag in der Veltins-Arena. Wohin man hört, mit wem man auch spricht: Alle schauen dorthin – und nicht wenige mit einem flauen Gefühl in der Magengrube, ob dieser Nachmittag wohl gewaltfrei bleiben wird.

Wir erinnern uns: Das Hinspiel in Dortmund endete nicht nur mit einem Erfolg der Königsblauen nach starker Leistung. Leider wurde der Sport durch das Ausrasten einiger gewaltbereiter Chaoten an diesem Tag völlig in den Hintergrund gedrängt.

Prinzip Hoffnung regiert

Seither ist viel passiert rund um den Fußball in der Bundesliga. Ganz viele runde Tische, die aber im wesentlichen nur den Eindruck verstärkten, dass zwar viel geredet, aber nur wenig bis nichts entschieden wird. Lösungen, klar erkennbare zumal, gibt es nicht. Das Prinzip Hoffnung regiert und stützt die Maßnahmen, die helfen sollen, um Eskalationen zu verhindern.

Die Ultras fühlten sich falsch wahrgenommen und pauschal verurteilt. Auf der anderen Seite schwankten die Verantwortlichen der Vereine, der Deutschen Fußball-Liga und des Deutschen Fußball-Bundes zwischen der notwendigen Erkenntnis, irgendwie handeln zu müssen, und ausgeprägter Ratlosigkeit, was konkret zu tun ist. Ohnmacht auf beiden Seiten macht(e) sich breit, weil es ein Patentrezept offenbar nicht gibt. Für keine Seite.

Über das Internet organisiert

Jene, die sich gewaltbereit zeigen, bilden längst schon eine subkulturelle Gemeinschaft, die sich etwa über das Internet organisiert und nicht zuletzt dadurch überlebensfähig scheint, selbst wenn die Leute in Teilen, durch entsprechende Verbote unterlegt, gar nicht mehr ins Stadion kommen.

Im Vorfeld des Derbys blieb es – neben Aktionen wie 12:12 im Stadion – relativ ruhig. Erst die Schlägerei am Flughafen in Holzwickede am Mittwochabend erinnerte die Öffentlichkeit wieder daran, dass der Burgfriede zwischen rivalisierenden Gruppen trügerisch ist, wenn es ihn überhaupt gibt.

Vielleicht einfach nur ein gutes Fußballspiel

Die Polizei hofft dennoch, dass das Fußballspiel ohne große Reibereien im Fan-Umfeld verlaufen wird. Was soll sie sonst auch sagen? Das bauliche Stadion-Umfeld ist in Gelsenkirchen auf jeden Fall für Kontrollen und eine Überwachung besser geeignet als das in Dortmund. Und vielleicht, vielleicht wird das Derby einfach nur ein gutes Fußballspiel.