Essen. Die attraktive Huyssenallee wirke wegen der vielen rot-weißen Gestelle „wie eine Dauerbaustelle“ moniert ein Anwohner. Laut Stadt geht es um Sicherheit.
Die Huyssenallee war historisch Essens erste Prachtstraße, und auch wenn heute mancher Leerstand ernüchtert, ist sie dank ihrer Breite, der Kulturbauten und des angrenzenden Stadtgartens immer noch eine der wenigen Essener Straßen mit großstädtischem Zuschnitt. „Umso irritierender dass die Huyssenallee wie eine Dauerbaustelle wirkt“, kritisiert ein Anwohner. Dafür sorgen rot-weiße Leitbaken, die in kurzen Abständen angebracht sind und den Radfahrstreifen von der einspurigen Fahrbahn trennen.
Radfahrstreifen gibt es mittlerweile einige in Essen, aber nur auf der westlichen Seite der Huyssenallee stadtauswärts sind Leitbaken in dieser Menge und Länge installiert. Warum ausgerechnet hier? „Die Huyssenallee ist Teil der wichtigen Nord-Süd-Radverbindung und sollte daher eine entsprechende Qualität und Sicherheit aufweisen“, erklärt Stadtsprecherin Silke Lenz auf Nachfrage.
Stadt: Mit den Leitbaken wird das ordnungswidrige Befahren des Radstreifens erschwert
Die Leitbaken böten den Radfahrern mehr Schutz, da sie Autofahrern unmissverständlich anzeigten, wo sie nicht fahren dürfen. Mit den Baken werde das ordnungswidrige Befahren des Radstreifens erschwert. Auf diese Weise werde ein Abstand quasi erzwungen. Sie seien im übrigen auf der Huyssenallee als Dauermaßnahme angelegt und keineswegs nur solange gedacht, bis alle Verkehrsteilnehmer sich an die Radroute gewöhnt haben. „Ein temporärer Schutz macht keinen Sinn“, so Lenz.
Mit diesem Argument der Stadt ließen sich zahlreiche weitere Leitbaken in der ganzen Stadt anbringen und überall an wichtigen Radstrecken die entsprechenden Radfahrstreifen kennzeichnen, was aber nicht geschieht. Laut Silke Lenz ist dabei die Relevanz der Huyssenallee für das Radwegenetz ursächlich. Zudem gebe es sehr wohl auch andernorts Leitbaken, so auf der Frohnhauser Straße in Höhe der Mr. Wash-Tankstelle. Offenkundig hat die Installation an dieser Stelle aber damit zu tun, dass an manchen Tagen der Auto-Rückstau zur stark frequentierten Waschanlage den Radfahrstreifen blockierte, was nun nicht mehr möglich ist.
Ästhetische Aspekte des Stadtbildes spielen offenkundig keine Rolle
„Insgesamt führt die geplante Maßnahme zu einem verbesserten subjektiven Sicherheitsempfinden der Radfahrenden“ heißt es in der planerischen Beschreibung der Stadt zur Huyssenallee. Und die Maßnahme soll auch kein Einzelfall bleiben: „Wenn Radfahrstreifen neu angelegt werden oder erneuert werden müssen, wird der Einsatz von Leitbaken an dieser Stelle mit geprüft“, sagt die Stadtsprecherin. Die Frage, ob auch ästhetische Aspekte des Stadtbildes bei der Leitbaken-Installierung an der Huyssenallee und anderswo eine Rolle spielen, blieb unbeantwortet.
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