Essen. Die Stadt Essen will das Ehrenamt bei der Feuerwehr stärken. Dafür soll pro Jahr eine sechsstellige Summe in die Hand genommen werden.
Wer sich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, weiß, dass dieses Ehrenamt nicht nur Freizeit verbrennt: Es fallen auch regelmäßig Kosten für Fahrten mit dem Auto zu Einsätzen oder Standorten an, ebenso für die Teilnahme an Lehrgängen oder Seminaren. Dienstkleidung wird mit Ausnahme der Schutzkleidung privat gewaschen. Dafür, als auch für anfallende Sicherheits- und Brandschutzwachen oder Ausbildertätigkeiten, gab es für die allermeisten der rund 1000 Aktiven in den 16 Essener Einheiten bislang kaum mehr als Anerkennung und Schulterklopfen. Das soll sich ändern.
Ab Mitte des Jahres gibt‘s zusätzlich zur Ehre auch Geld: „Um das Ehrenamt in der Stadt zu fördern und das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr zu würdigen, soll eine monetäre Unterstützung für entstandene Aufwendungen der Mitglieder erfolgen“, kündigt die Stadt Essen an und kalkuliert dafür bereits mit künftigen jährlichen Ausgaben von knapp 350.000 Euro. Da ist in etwa das Zehnfache der Summe, die bislang angefallen ist.
Eine neue Satzung soll auf den Weg gebracht werden
Bisher erhielten lediglich die Sprecherinnen und Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Löschzugführungen und Jugendwartinnen und Jugendwarte der Jugendfeuerwehr eine Entschädigung für ihre besondere Tätigkeit. Zukünftig sollen alle aktiven Mitglieder der Einsatz- und Unterstützungsabteilungen eine abgestufte Aufwandsentschädigung auf Grundlage einer neuen Satzung erhalten, für die der Rat der Stadt Ende des Monats grünes Licht geben soll.
Der Plan ist: Sprecherinnen und Sprecher einer Einheit bekommen 400, die jeweiligen Stellvertreter 200 Euro pro Monat. 300 Euro gibt‘s für die, die eine Truppe führen. 100 Euro sind etwa für Jugend-, 50 Euro Kassenwarte vorgesehen, um nur ein paar Beispiele in den Reihen der Funktionsträger zu nennen.
Dazu gibt es für jeden und jede, die in den Einsatz- und Unterstützungseinheiten der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind, eine Grundpauschale in Höhe von jährlich 100 Euro. Damit sollen Fahrt- und Verwaltungskosten und Ausgaben für die Telekommunikation und Medien abgegolten werden. Um das Geld zu bekommen, muss jedes Mitglied an mindestens 25 Prozent der angeordneten Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen sowie an einem Viertel der anfallenden Einsätze teilgenommen haben. Bei der Berechnung wird von rund 800 Berechtigten ausgegangen, die diese grundsätzliche Pauschale erhalten.
Ein Garant für das hohe Schutzniveau
Dass Auslagen oder Verdienstausfälle ersetzt und Aufwandsentschädigungen bei der Freiwilligen Feuerwehr gezahlt werden, ist in vielen Kommunen in NRW schon länger geübte Praxis. Die Stadt Essen zieht nun nach: „Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zur Sicherheit der Essener Bevölkerung bei und sind zusammen mit der Berufsfeuerwehr der Garant für das hohe Sicherheitsniveau in unserer Stadt. An 365 Tagen im Jahr stehen sie für Brandschutz- und Hilfeleistungseinsätze zur Verfügung und arbeiten allein oder mit der Berufsfeuerwehr bei Klein- und Großeinsätzen zusammen.“
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Damit ist die Feuerwehr die einzige Organisation, die kommunale Pflichtaufgaben zu einem nicht unerheblichen Teil mit Ehrenamtlichen erfüllt - mit einem ebenso nicht unerheblichen persönlichen Aufwand: Für jeden einzelnen fallen im Schnitt 100 Einsätze pro Jahr an.
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