Essen. Noch bis 11. April können sich Essener Klassen der Jahrgänge acht bis 13 bewerben. Die ersten Jugendlichen waren bereits dort und berichten.

Zehn Schulklassen in Essen können eine Reise nach Berlin gewinnen. Die Krupp-Stiftung hat für drei Jahre und insgesamt 300.000 Euro ein Förderprogramm aufgelegt, das pro Jahr zehn Klassen der Jahrgänge acht bis 13 aus allen weiterführenden Schulen diesen Trip ermöglicht. Der Besuch der Hauptstadt schließt unter anderem einen Besuch des Jüdischen Museums und weiterer Erinnerungsorte mit ein.

In diesem Schuljahr sind die ersten zehn Klassen bereits in Berlin gewesen; sie hatten sich 2024 beworben. Die Teilnahmebedingungen: Eingereicht werden sollen Beiträge, die sich mit dem Leben von Berthold Beitz beschäftigen. „Das Programm bietet bewusst niedrigschwellige Teilnahmebedingungen, um möglichst viele Schulen und Schulformen zu motivieren“, sagt Muchtar Al Ghusain, der Schuldezernent der Stadt Essen.

Kreative Wettbewerbsbeiträge

So hatte zum Beispiel die Klasse 9b der Bertha-Krupp-Realschule in Frohnhausen mitgemacht und sich beworben unter anderem mit dem Modell eines neu gestalteten Grabsteins von Berthold Beitz. Die Schülerinnen und Schüler haben außerdem koschere Gerichte gekocht, einen Comic erstellt, der sich mit Beitz‘ Leben beschäftigte, und vieles mehr. Im Sommer 2024 waren die Schülerinnen und Schüler dann in der Hauptstadt. „Das war auch für uns endlich mal eine Chance, deshalb haben wir sofort mitgemacht“, sagte jetzt die Klassenlehrerin der 9b, Stephanie Weiermann.

Einige Schülerinnen und Schüler, die im Sommer bereits in Berlin waren, haben jetzt in der Villa Hügel ihre Reise-Ergebnisse präsentiert. „Allein das jüdische Museum war beeindruckend wegen der Architektur“, berichtete zum Beispiel Schülerin Rauya Maarabani.

Welche Essener Schulen zuletzt gewannen

Auch die Hauptschule an der Wächtlerstraße hatte einen Berlin-Trip der Krupp-Stiftung gewonnen; die Klasse 8b war im Frühjahr in der Hauptstadt. Die Jugendlichen besichtigten auch den Reichstag, erlebten eine Debatte im Plenarsaal live mit. Weitere Schulen, die erfolgreich an der ersten der drei Ausschreibungen teilnahmen, sind die Gertrud-Bäumer-Realschule, das Alfred-Krupp-Gymnasium, die Johannes-Kessels-Akademie, die Franz-Dinnendahl-Realschule, das Unesco-Aufbaugymnasium sowie das Gymnasium an der Wolfskuhle.

„Schülerinnen und Schüler sollen auf diesen Reisen die jüdische Geschichte und das jüdische Leben unmittelbar erleben. Das Programm soll dabei helfen, junge Menschen zu stärken beim Erkennen von Fake News im Internet und antisemitischen Tendenzen“, erklärte Michaela Muylkens aus dem Vorstand der Krupp-Stiftung. Besonders nach dem Überfall der Hamas auf Israel sind verwirrende Videos im Netz ein großes Thema, das auch das Unterrichtsklima an den Schulen beeinflusst: „Durch das Projekt hatten wir Gelegenheit, uns mit unseren Fragen und Eindrücken zu beschäftigen, und haben Antworten und viele neue Informationen gewonnen“, sagte ein Schüler der Hauptschule an der Wächtlerstraße.

Schulen können sich noch bis 11. April bewerben

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Die Ausschreibung für die neue Runde läuft derzeit. Schulen können sich noch bis 11. April bewerben. Jede Gewinnerklasse erhält 10.000 Euro; damit werden An- und Abreise bezahlt, bis zu drei Übernachtungen mit Verpflegung und die Eintrittsgelder sowie Führungen in Museen und Gedenkstätten. Infos hier: www.essen.de/bb_schulfahrten

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