Essen. Vier Löscheinsätze binnen weniger Stunden: Im Essener Südviertel wurden drei Autos und ein Müllbehälter angezündet. Anwohner sind verunsichert.
Eine Serie von mutmaßlichen Brandstiftungen hat am frühen Donnerstagmorgen die Feuerwehr im Essener Südviertel in Atem gehalten: Drei Autos gingen in Flammen auf, zudem brannte es in einem Müllcontainer. Drei weitere Fahrzeuge wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Einsatzorte liegen auffällig nah beieinander. Die Polizei sicherte Spuren an den Tatorten und ermittelt wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung durch Feuer, sagte deren Sprecher René Bäuml. Die Wracks der Wagen wurden sichergestellt. Die Hintergründe der Zündeleien sind völlig unklar.
Wie Feuerwehrsprecher Christian Schmücker berichtete, schlugen der oder die Feuerteufel an der Moltkestraße, der Schubertstraße, der Lortzingstraße und der Rellinghauser Straße zu. Der erste Brand wurde um kurz nach 4.30 Uhr gemeldet, dann ging es Schlag auf Schlag.
Um 4.35 Uhr ging der erste Notruf auf der Leitstelle ein
Die Chronologie der Feuerwehr: Um 4.35 Uhr schlugen Anwohnerinnen und Anwohner der Moltkestraße Alarm. Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges stand ein Fahrzeug bereits in Vollbrand. Das Feuer wurde von einem Trupp unter Atemschutz schnell unter Kontrolle gebracht und der Wagen auf auslaufende Betriebsmittel überprüft. Durch den Brand wurde ein weiteres geparktes Auto stark beschädigt.
Rund eine Stunde später, um 5.46 Uhr, ging der nächste Notruf auf der Leitstelle der Feuerwehr Essen ein, da ein Wagen in der Schubertstraße in Brand geraten war. Auch hier stand der Motorbereich des E-Autos in Vollbrand, der mit Wasser und Löschschaum bekämpft wurde. Ein weiteres Fahrzeug wurde durch die Hitze demoliert.
Nur vier Minuten später kamen Notrufe aus der Lortzingstraße, weil ein Wagen in Flammen stand, der nah an einem Gebäude geparkt war. Da nicht auszuschließen war, dass der Brand auf das Haus übergriff, wurden hier umgehend mehrere Löschfahrzeuge entsandt. so Schmücker. Auch an dieser Einsatzstelle brannte das Fahrzeug im Motorbereich. Die Flammen waren schnell gelöscht.
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Um 6.26 Uhr wurde ein brennender Container in der Rellinghauser Straße gemeldet. Auch dieser Brand war zügig unter Kontrolle zu bringen.
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Dass binnen kürzester Zeit drei Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe zueinander abfackelten, ist nach Schmückers Meinung nicht auf technische Defekte zurückzuführen. Es sei von vorsätzlich gelegten Feuern auszugehen. Eine Einschätzung, die die Polizei teilt.
Womit die Wagen - ein Tesla, ein Seat Arona und ein Toyota Corolla - angesteckt worden sind, ist unklar. Bei den durch die enorme Hitzeentwicklung beschädigten Autos handelt es sich um einen VW-Transporter, einen VW Passat und einen Fabia. Der Halter des Skoda berichtete gegenüber dieser Zeitung, dass er um kurz nach 6 Uhr Besuch von der Polizei bekommen und die böse Überraschung gesehen habe.
„Es könnte ein Totalschaden sein“
Nachdem der weiße Toyota eines Nachbarn ausgebrannt und abgelöscht war, konnte er seinen Kleinwagen in Augenschein nehmen. „Es könnte ein Totalschaden sein“, lautete die bittere Erkenntnis. Teile des Hecks seien geschmolzen, die Kofferraumklappe lasse sich nicht mehr öffnen. Er warte nun auf den Bericht der Polizei, um den Schaden hoffentlich über seine Versicherung abwickeln zu können.
Eine Anwohnerin aus einer Seitenstraße, die am frühen Morgen vom durch die Scheibe flackernden Blaulicht geweckt worden war, war unterwegs, um zu gucken, ob ihr Auto betroffen ist. Es war aber weit genug entfernt geparkt. Mit Blick auf die Brandspuren sagte sie: „Nur gut, dass niemand verletzt wurde.“
„Hier scheint jetzt doch mehr zu passieren“
Sie wusste zu berichtete, dass in der Silvesternacht bei etlichen Autos in der Gegend die Scheibenwischer abgebrochen worden seien. Das sei natürlich etwas ganz anderes, als Autos anzuzünden. So oder so bleibe ein ungutes Gefühl zurück: In der ruhigen Wohngegend verunsicherten solche Vorfälle. „Hier scheint jetzt doch mehr zu passieren.“
Wer rund um die Brandorte Verdächtiges beobachtet hat und der Polizei Hinweise geben kann, sollte sich telefonisch unter 0201 829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de melden.
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