Zum 60. Jahrestag des Bestehens lädt das Ensemble in die Kirche St Peter: Auf dem Programm steht auch eine musikalische Kostbarkeit.
Der Kammerchor Kettwig feiert seinen 60. Geburtstag - und der muss natürlich gebührend besungen werden. Zum Jubiläum hat sich das Ensemble ein musikalisches Kleinod vorgenommen. Am Sonntag, 19. Januar, ab 17 Uhr steht in der Kirche Sankt Peter zu Kettwig unter anderem die Messe der Fischer von Villerville von Gabriel Fauré und André Messager auf dem Programm. Unter der Leitung von Edwin Pröm und begleitet vom Klangwelten Ensemble (Leitung Zsuzsa Debre) darf sich das Publikum auf einen außergewöhnlichen Konzertnachmittag freuen.
Ein Werk aus den Sommerferien in der Normandie
Die „Messe des pêcheurs de Villerville“ ist eine Vertonung zentraler Ordinariumstexte der katholischen Liturgie in lateinischer Sprache. Originell ist ihre Entstehungsgeschichte: Die befreundeten Fauré und Messager komponierten die Messe 1881 während ihrer Sommerferien im normannischen Seebad Villerville. Gewidmet ist sie den örtlichen Fischern anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung für bedürftige Familien. Die Umstände erklären die Instrumentalisierung: Gesungen werden sollte die Messe von den weiblichen Urlaubsgästen des Ortes und den Frauen der Fischer - eher schlicht begleitet von Violine und Harmonium. Doch aufgrund des Erfolges wurde das Stück nach und nach ausgebaut und erweitert. Im Konzert des Kammerchors wird eine Version für gemischte Chöre von Edwin Pröm und der von Messager angefertigten Instrumentalversion zu hören sein. Festgehalten wird allerdings auch bei dieser Version am Harmonium als Begleitung. Dieses in der Romantik beliebte Instrument wurde lange in vielen kleineren Kirchen genutzt, aber auch als Instrument für das häusliche Musizieren. In dieser Funktion ist es auch Teil der Besetzung im weiteren Teil des Kammerchor-Konzertes: Antonín Dvoráks „Bagatellen op.47“. Er komponierte sie als „Malickosti“ (Kleinigkeiten) für befreundete Musiker 1878 in der Besetzung für 2 Violinen, Cello und Harmonium.
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In der A-Cappella-Tradition: „Ubi Caritas“ von Duruflé
Seit seiner Gründung 1965 ist der Kammerchor Kettwig immer wieder mit Instrumentalbegleitung bis hin zu großen Orchestern aufgetreten. Zum festen Markenkern gehören aber auch a cappella vorgetragene Chorwerke. An diese Tradition erinnert der Chor an diesem Nachmittag mit dem Stück „Ubi Caritas“ des französischen Komponisten Maurice Duruflé. Und Felix Mendelssohn Bartholdys Vertonung des 100. Psalms „Jauchzet dem Herrn“ gibt dem Konzert im Jubiläumsjahr schließlich den würdigen Titel.
Karten gibt es im Vorverkauf
Karten sind im Vorverkauf beim Kettwiger Reisebüro HVV, Bürgermeister-Fiedler-Platz 3 und bei Buch Decker, Hauptstr. 92 in Kettwig erhältlich. Erwachsene zahlen 15 Euro. Schüler, Studenten, Azubis: 8 Euro