Essen. Wer mit Reizgas in Kontakt kommt, hat Schmerzen und fühlt sich nicht gut. Wir erklären, warum – und was die Paprikapflanze damit zu tun hat.

Reizgas, Tränengas, Pfefferspray – wer eine Ladung davon ins Gesicht bekommen, hat Schmerzen. Die Polizei setzt es in Sprühgeräten gegen potenzielle Straftäter ein, Privatpersonen tragen kleine Fläschchen mit sich herum, um sich in einer Notsituation gegen mögliche Angreifer zur Wehr setzen zu können. Vor allem Frauen würden Pfefferspray bei sich tragen, berichtet die Gewerkschaft der Polizei (GdP).

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Was aber macht Reizgas überhaupt so unangenehm und mitunter gefährlich? Nach zwei Reizgas-Attacken an einem Tag in Essen – zunächst in einem Berufskolleg, wenig später in einer U-Bahn-Station –, erklärt Feuerwehrsprecher Christian Schmücker, was es mit damit auf sich hat. „Wer mit Reizgas in Berührung kommt, bei dem reagieren die Schleimhäute und schwellen gegebenenfalls an. Außerdem wird vermehrt Flüssigkeit abgesondert. Die Augen jucken, schwellen vielleicht zu, es tränt, man muss wischen.“ Das Tückische: „Es handelt sich um leichte Aerolsole“, erklärt Schmücker, „deswegen verteilt sich das Ganze einfach in der Luft.“

Reizgas versuchen Einsatzkräfte auszuwaschen

Die Gewerkschaft der Polizei erklärt etwas genauer: „Augenreizgase, die umgangssprachlich ‚Tränengas‘ genannt werden, bestehen aus Aerosol – einem Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in Verbindung mit einem Gas. Verbreitete Stoffe sind beispielsweise Chloracetophenon (CN) oder Dibenzoxazepin (CR). Das sogenannte ‚Pfefferspray‘ besteht aus Oleoresin Capsicum (OC), einem Extrakt, der aus der Paprikapflanze gewonnen wird.“

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Was können die Einsatzkräfte tun, wenn Menschen mit so etwas in Berührung kommen? „Erst einmal wird der Patient begutachtet“, erklärt Essens Feuerwehsprecher Christian Schmücker. Auch bei den beiden Reizgas-Attacken am Freitag (22.11.) sei so vorgegangen worden. „Dann wird versucht, das Reizgas auszuwaschen. Unsere Kräfte haben dafür eine Augenspülflasche mit dabei.“ Außerdem werde noch am Einsatzort geprüft, ob die Atemwege betroffen sind, der Sauerstoffgehalt überprüft.

Herrscht Luftnot oder man bekommt das Gemisch nicht ausgewaschen, müssten Betroffene ins Krankenhaus gebracht werden. Dort stehen bessere Möglichkeiten zur Verfügung, um zu helfen.

Wer Reizgas unerlaubt versprüht, wie zuletzt in Essen geschehen, macht sich strafbar. Die Polizei ermittelt nach den Vorfällen am Freitag (22.11.) wegen Körperverletzung.

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