Essen. Der anhaltende Regen hat dazu geführt, dass in Essen-Kupferdreh Sandsäcke geschleppt werden mussten. Die Feuerwehr ist dort weiter im Einsatz.
- Am Dienstag ist der Deilbach in Essen-Kupferdreh über die Ufer getreten.
- Die Feuerwehr musste Sandsäcke schleppen.
- Geschäftsinhaber Thomas Brochhagen hat das bereits im Januar dieses Jahres erlebt.
- Am Mittwochmorgen hat sich die Lage wieder entspannt.
Der starke Regen der vergangenen Stunden hat für erste Einsätze der Essener Feuerwehr gesorgt. Im Stadtteil Kupferdreh ist der Deilbach nach Angaben der Polizei und Feuerwehr am Dienstag (19.11.) über die Ufer getreten. Einsatzkräfte hatten am Nachmittag bereits damit begonnen, den Bereich mit Sandsäcken abzusichern. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat gegen 17 Uhr für das gesamte Einzugsgebiet der Ruhr eine Hochwasserwarnung per Warnapp NINA veröffentlicht.
Über Nacht hat sich die Lage wieder entspannt und das Wasser sich weiter zurückgezogen. „Wir rechnen nicht mehr damit, dass sich die Situation verschlimmert“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Schmücker am Mittwochmorgen. Um sicherzugehen, werde man dennoch ein Erkundungsfahrzeug losschicken, sobald es hell sei. Nach 20 Uhr am Dienstag seien keine Sandsäcke von Anwohnern mehr angefordert worden.
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Essens Feuerwehrsprecher Christian Schmücker sagt im Gespräch mit unserer Redaktion am Abend: „Wir haben 650 Sandsäcke ausgelegt.“ Weitere Sandsäcke sollen bereitstehen, um betroffenen Bürgern im Falle des Falles rasch helfen zu können, kündigt er an. Die Polizei hatte den Anwohnerinnen und Anwohnern im Bereich Kupferdreher Markt bereits um kurz vor 16 Uhr per WhatsApp geraten, „geparkte Fahrzeuge, die in der unmittelbaren Umgebung vom Kupferdreher Markt stehen, umzuparken. Bitte fahren Sie vorsichtig“.
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Deilbach tritt über die Ufer: Böse Erinnerungen werden wach
Anwohner in Kupferdreh bekamen die Folgen der aktuellen Wetterlage bereits Stunden zuvor zu spüren. Um 12 Uhr Mittags sei das Wasser des Deilbachs bereits stark angestiegen, „gegen 13 Uhr ist es dann in unsere Werkstatt gelaufen“, berichtet Thomas Brochhagen, Verkäufer im Kupferdreher Kanusport-Fachgeschäftes Zölzer. Mit ihrer Lage direkt am Ufer des Deilbachs sind sie immer wieder betroffen, wenn der Bach über die Ufer tritt. So war es auch im Januar 2024, als sie die Werkstatt im unteren Geschoss nur noch in Gummistiefeln betreten konnten.
„So ist es jetzt auch wieder“, sagt Brochhagen im Gespräch mit unserer Redaktion. Beschädigt sei derzeit nichts, aus Erfahrung lagern sie bei Sport Zölzer gar nichts mehr auf den unteren Ebenen der Regale. Sie haben nun also erneut Sandsäcke vor allem an den Zugängen verteilt, genau wie die Feuerwehr, die ihnen regelmäßig in diesen Situationen zur Hilfe kommt. Die Einsatzkräfte seien gerade erst abgerückt, berichtet der Verkäufer gegen 16 Uhr. Sie hofften, dass der Pegel rasch wieder sinkt: „Jetzt können wir nur noch warten.“
Feuerwehr schleppt Sandsäcke am Deilbach in Essen
Feuerwehr Essen richtet sich auf steigende Pegelstände ein
Bei der Feuerwehr Essen sprach man am Abend „von einem Rückgang der Pegel um fast 20 Zentimeter in den vergangenen zwei Stunden“, so deren Sprecher Christian Schmücker gegen 20.30 Uhr. Gleichwohl gibt er den Anwohnern in dem betroffenen Bereich mit auf den Weg, sich nicht in Kellern aufzuhalten und vor Ort abgestellte Autos umzuparken. Man werde die Situation genau beobachten, unter anderem seien Erkundungsfahrzeuge in Kupferdreh regelmäßig unterwegs.
Einsatzkräfte hätten zudem vorsichtshalber aus einem Tank in einem Keller 400 Liter Heizöl abgepumpt, damit diese nicht auslaufen und so ins Wasser der Ruhr gelangen können.
Die Lage bei der Ruhr ist laut Schmücker vergleichweise entspannt. Man sehe in engem Austausch mit dem Ruhrverband, dort habe man derzeit keine Probleme. „Die Hochwasserpegel sind noch weit entfernt von dem, was wir aus dem letzten Winter kennen.“
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