Essen. Die ifm GmbH hält die neue Verkehrsführung auf der Rü für nicht sinnvoll, notfalls geht sie gegen die Stadt Essen in die nächste Gerichtsinstanz.

Die Debatte um die Verkehrsführung auf der Rüttenscheider Straße hat sich zugespitzt, seit das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen einen Teil der Autoverdrängungs-Maßnahmen für rechtswidrig erklärte und die Aufhebung anordnete. Bewirkt hat dies eine Klage des Unternehmens ifm electronics GmbH, das im Glückaufhaus am Beginn der Rü seinen Sitz hat und unmittelbar vom Durchfahrtverbot aus Richtung Huyssenallee betroffen wäre. Ein Gespräch mit Ifm-Kommunikationsdirektorin Simone Felderhoff.

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Was genau waren die inhaltlichen Punkte, die ifm zu der Klage gegen die Stadt Essen bewogen haben?

Wir haben uns gefragt, was für einen Sinn es macht, wenn Autofahrer, die vom Hauptbahnhof kommen und in die Rüttenscheider Straße fahren wollen, dies auch können, in dem sie zunächst rechtsabbiegend die bereits vorhandene Verkehrssituation auf den vielbefahrenen Straßen weiter verschlimmern, um dann zu wenden, um dann doch auf Umwegen in die Rüttenscheider Straße einfahren zu können. Da das aus unserer Sicht nicht zu einer Stärkung des Fahrrades bei der Verkehrsmittelwahl und erst recht nicht zu einer Schadstoffreduzierung beiträgt, haben wir die Maßnahme gerichtlich überprüfen lassen.

Geht es ifm nur um den Abbiegezwang an der Huyssenallee oder halten Sie die Gesamtmaßnahme für verfehlt?

Wir halten die Gesamtmaßnahme für verfehlt, sind aber nur bezüglich des Geradeausfahrverbots in die Rüttenscheider Straße unmittelbar betroffen. Zu berücksichtigen ist hier auch, dass die Fahrradstraße auf der Rüttenscheider Straße nicht von Beginn an, sondern erst ab Kreuzung Baumstraße als solche ausgewiesen ist.

Der Beschluss des Verwaltungsgerichts lässt eine Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht zu, und die Stadt überlegt derzeit, ob sie diese Karte ziehen soll. Werden Sie dann weiter dagegenhalten?

Stand heute werden wir auch gerne ein etwaiges weiteres Verfahren beim OVG führen.

Ein Global Player bei Automatisierungs-Technologien

Die ifm electronics GmbH wurde 1969 in Essen gegründet und entwickelte sich aus kleinen Anfängen zu einem Global Player im Bereich der Automatisierungs-Technologien. Das Unternehmen hat über 9000 Mitarbeiter, hält 1210 Patente, ist in 150 Ländern der Erde vertreten und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von über 1,45 Milliarden Euro. Hauptsitz ist weiterhin Essen.

Neben Positions- und Prozess-Sensoren zählen laut Eigenbeschreibung Sensoren für Motion Control und Sicherheitstechnik zum Programm. Außerdem bietet ifm Produkte für industrielle Bildvearbeitung und Kommunikation sowie Identifikationssysteme und Systeme für mobile Arbeitsmaschinen an. Als Dienstleister biete man den Kunden nachhaltige Effizienz- und Kostenoptimierungen.

Laut Eigenverständnis trägt ifm global zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingung bei. Produkte, Services und Software würden weltweit helfen, die Umwelt zu schützen sowie den CO2-Ausstoß, den Energie-und Materialeinsatz zu reduzieren.