Essen. Drei Jugendliche attackierten einen 61-Jährigen in Essen-Altendorf brutal. Ein Phantombild führte die Polizei zu dem mutmaßlichen Haupttäter.

Knapp zehn Monate nach einem brutalen Verbrechen an einem Obdachlosen in Essen-Altendorf sitzt ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft. Der Vorwurf gegen den Jugendlichen ist gravierend: Es war versuchter Mord, ist die Staatsanwaltschaft überzeugt.

Zusammen mit zwei 16 und 18 Jahre alten mutmaßlichen Mittätern soll der Essener am 13. Januar einen wehrlosen 61-Jährigen auf dem Netto-Parkplatz an der Bockmühle halb totgeprügelt haben. Der 17-Jährige gilt den Essener Strafverfolgern als Haupttäter des Verbrechens, das für großes Entsetzen gesorgt hat.

Das Opfer lag über mehrere Monate im Koma

Gegen seine beiden Begleiter, die auf freiem Fuß sind, laufen die Ermittlungen weiter, sagte Polizeisprecher Hendrik Heyer am Dienstag. Ihre Mobiltelefone wurden bei Wohnungsdurchsuchungen sichergestellt, um sie anschließend auszuwerten. Das Opfer der Jugendlichen lag über mehrere Monate im Koma und konnte erst vor kurzem nach einer medizinischen Rehabilitation aus ärztlicher Behandlung entlassen werden, so massiv waren die Verletzungen.

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In dem Polizeibericht nach der Tat hieß es damals: „Gegen 4 Uhr wurde der 61-Jährige wach, als an seinem Schlafplatz auf einem Parkplatz eines Supermarktes plötzlich drei unbekannte Männer um ihn herumstanden. Unvermittelt traten sie auf den Obdachlosen ein. Sie sollen ihm mehrfach gegen den Kopf und Körper getreten haben. Den schwerstverletzten Mann ließen die Unbekannten auf dem Parkplatz liegen und entfernten sich unerkannt.“

Hilfe bekam der Mann erst drei Tage nach der Attacke

Hilfe für das Opfer sollte erst drei Tage später kommen: Es sei ein Freund des Mannes gewesen, so die Polizei, der am 17. Januar nach dem Obdachlosen sah, glücklicherweise die Schwere der Verletzungen bemerkte und umgehend den Rettungsdienst alarmierte. Der Mann landete auf einer Intensivstation, Klinikmitarbeiter benachrichtigten schließlich die Polizei.

Anfang August veröffentlichte die Mordkommission ein Phantombild des blonden mutmaßlichen Schlägers und kamen ihm nach Hinweisen auf die Spur. Was ihn und seine Begleiter zu der niederträchtigen Tat trieb, ist noch Teil der Ermittlungen, so Heyer.

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