Essen-Kray. Bei „Namasthe Spice Coast“ in Essen gibt es indische Gerichte im historischen Ambiente von Haus Helwig Auf der Karte stehen auch vegane Optionen.
Traditionelle indische Küche in fünf Schärfegraden serviert das neue Restaurant „Namasthe Spice Coast“ jetzt im alten Haus Helwig an der Ecke Krayer Straße/ Korthover Weg in Essen-Kray. Tandoori-Gerichte, vegetarische und vegane Speisen, milde und scharfe Currys stehen auf der Karte. Das Restaurant ist derzeit nur abends geöffnet. Doch das soll sich zukünftig ändern.
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Bereits einige Gastronomen haben sich hier an der Krayer Straße 304 versucht. Aus dem gutbürgerlichen Haus Helwig, das über Generationen in Kray beheimatet war, wurde 2015 erstmals mit „La India“ ein indisches Restaurant, später zog ein Grieche ein. Seit Jahresbeginn 2023 stand die große Eckkneipe wieder leer, bis die vietnamesische Familie Tong mit dem „Toki Garden“ kam und „Asia Fusion“ anbot. Doch auch diesem Konzept war keine lange Verweildauer beschieden, schon nach einigen Wochen war wieder Schluss.
Von Essen-Werden nach Kray: Indisches Restaurant ist umgezogen
Jetzt also erneut indische Küche, die übrigens in Essen-Werden bereits mit Erfolg am Markt war. Und so erinnert die Geschichte des Krayer Standorts ein wenig an eben diese Werdener Location: 2017 war „Namasthe Spice Coast“ am Leinewebermarkt in die alte Abteischänke eingezogen, die zuvor als „Am Kamin“ weit über Werden hinaus bekannt war. Man unterschrieb seinerzeit einen Pachtvertrag über fünf Jahre, der noch einmal verlängert wurde. Doch dann war Schluss, im Sommer dieses Jahres wurde der Schriftzug über der Eingangstür abmontiert. Geschäftsführer Sharad Sinha: „Der neue Vermieter hat gesagt, er möchte dort etwas anderes installieren, keine Gastronomie mehr. Wir mussten uns nach einem neuen Standort umsehen.“
Nach der Schließung in Werden beauftragte er einen Makler mit der Suche und kam so an die Krayer Straße 304. Das Mobiliar des Vorgängers konnte übernommen werden, allein die Dekoration an den Wänden ist die gleiche wie in Werden. „Wichtig war für uns vor allem eine große Küche“, sagt Sinha. „Da wir alles selbst zubereiten, benötigen wir Platz.“
Ein Blick in eben jene Küche bestätigt das. Mehrere Kochstellen sind vorhanden. Gemüse und vor allem Gewürze stehen bereit, wenn Koch Prince Francis mit den Vorbereitungen für den Abendtisch beginnt. Zentral in der Mitte befindet sich der Gasherd und gleich daneben der große und vor allem tiefe Tandoor-Topf, der ebenfalls mit Gas betrieben wird. In diesem Lehmofen entstehen unter anderem „Chicken Tikka“, mariniertes Huhn in einer speziellen Joghurtsoße.
Traditionelle indische Gerichte im Krayer Haus Helwig
Dass die indischen Gerichte authentisch sind, dafür bürgen die beiden Hauptpersonen mit ihrer Geschichte. Sinha kam vor knapp 15 Jahren nach Deutschland. Geboren wurde er in Lucknow im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh, rund 500 Kilometer östlich von Delhi. Sein Koch Prince Francis wiederum stammt aus Kerala, rund 1900 Kilometer südlicher gelegen. Dort konnte er Erfahrungen in der Hotelgastronomie sammeln und seinen eigenen Stil entwickeln. Die Heimat verließ er vor acht Jahren und traf Sinha: „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir unsere traditionelle indische Küche für deutsche Geschmäcker verfeinern können“, sagt der.
Von den „belebten Straßen Mumbais bis zu den ruhigen Gewürzgärten Keralas“ sei jedes Rezept eine „Hommage an Authentizität und Innovation“. Angeboten werde eine große Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten aus der traditionellen indischen Küche, fasst Sinha die Idee zusammen: „Von der milden Mughlai-Küche Nordindiens bis hin zu den scharfen südindischen Gerichten.“
Fünf Schärfegrade sind gewöhnungsbedürftig
Während Francis die Gerichte für den Abend zubereitet, serviert Sinha als Gruß aus der Küche so genanntes Naan, indisches Fladenbrot aus dem Tandoor, mit drei Soßen – eine aus Joghurt, eine mit Chili und eine mit Knoblauch. Und hier kann er auch gleich die Sache mit den Schärfegraden erklären, denn – Vorsicht – eine der Soßen hat den Schärfegrad vier. Und das ist, man sollte es nicht glauben, noch nicht einmal der schärfste.
Insgesamt fünf Grade zwischen „mild“ und „indisch scharf“ bietet „Namasthe Spice Coast“ an – das war schon so in Werden, und das wird auch in Kray so bleiben. Tatsächlich ist die Speisekarte dieselbe wie zuvor im Essener Süden. Die Stufen eins und zwei bewegen sich für deutsche Gaumen im milden Bereich, drei würde man als scharf bezeichnen. Vier ist dann schon für den geübten Gaumen vorgesehen, und fünf erscheint selbst Einheimischen scharf. „Unsere Kunden beginnen oft bei eins und zwei und arbeiten sich dann weiter vor“, beschreibt Sinha die Vorgehensweise. „Wir haben aber auch viele deutsche Kunden, die gerne Speisen aus vier und fünf bestellen.“ Mit ein bisschen Übung und einer Vorliebe für einen brennenden Gaumen, versteht sich.
Die offizielle Eröffnung war am 3. November. Und schon jetzt gibt es Stammgäste. „Wir hatten erst gestern Leute hier, die sagten: Wir haben euch gesucht und endlich auch gefunden“, freut sich Sinha. „Sie waren regelmäßig bei uns in Werden zu Gast und kommen jetzt auch nach Kray. Das freut uns natürlich besonders.“
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