Essen. 6000 Kinder und Familien waren laut Grün und Gruga zu viel. Glücklich über die Absage sind sie dort nicht. Wie es mit dem Umzug weitergeht.

In vielen Essener Stadtteilen reitet er wieder, St. Martin hoch zu Ross. Nicht so im Grugapark. Der beliebte Martinszug wurde in diesem Jahr abgesagt. Mattis Ricken, seit Oktober als neuer Leiter von Grün und Gruga im Amt, begründet das Aus im Gespräch mit der Redaktion so: „Unser Martinszug ist Opfer seines eigenen Erfolges geworden.“

Vor rund 20 Jahren ritt der heilige Martin erstmals durch den Grugapark. Seitdem ist das Interesse an dem Laternenumzug stetig gewachsen. 6000 Kinder und Familien waren im vergangenen Jahr dabei. Einem Lindwurm gleich zogen sie mit ihren Laternen zur Tummelwiese, um am Martinsfeuer die Geschichte vom römischen Soldaten zu hören, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.

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Teilnehmer des Martinszugs haben sich laut Grün und Gruga beschwert

Am Martinsfeuer lauschten Kinder und Erwachsene der Geschichte vom heiligen Martin.
Am Martinsfeuer lauschten Kinder und Erwachsene der Geschichte vom heiligen Martin. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

6000 Kinder und Familien, das waren nach Auffassung der Parkleitung zu viele. Der Weg durch den Park sei zu schmal, der Tross zu lang. „Die Leute haben sich beschwert“, sagt Mattis Ricken. Die einen darüber, dass sie weiter hinten die Kapelle nicht mehr gehört hätten. Tierschützer hätten sich daran gestört, dass Martin auf einem Pferd ritt. Dass der Laternenumzug gleichwohl immer wieder auf große Resonanz stieß, belegt aber: Den allermeisten hat es offenbar gefallen.

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Denkbar wäre es, die Zahl der Teilnehmer am Martinszug in Essen zu begrenzen

Eine Sprecherin von Grün und Gruga hatte auch auf den organisatorischen und personellen Aufwand verwiesen, den den Martinszug erfordert. Glücklich über die Absage sind sie aber auch bei Grün und Gruga nicht. „Wir überlegen, wie wir den Martinszug in Zukunft durchführen können“, sagt Mattis Ricken, der als neuer Chef von Grün und Gruga eine Entscheidung vertreten muss, die vor seinem Amtsantritt gefallen ist.

Denkbar wäre es, so Ricken, dass Grün und Gruga, die Zahl der Teilnehmer begrenzt durch die Vergabe von Tickets, was allerdings zusätzlichen Aufwand bedeuten würde. Und: Alle jene, die leer ausgingen, wären wohl bitter enttäuscht. Eine schlüssige Antwort, auf die Frage, ob und wie es weitergeht mit dem Heiligen Martin im Grugapark, wird noch gesucht.

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