Essen.. Essen will beim Stadtgrün Klimaschutz, Artenvielfalt und Erholungsgedanken gerecht zu werden. Zum Beispiel durch mehr Naturspielplätze.
Welcher Ort in der Stadt ist Ihr Lieblingsort? Die Stadt Essen möchte dies von ihren Bürgerinnen und Bürgern wissen. Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten, startet Grün und Gruga Ende November eine Online-Befragung. Es geht um den öffentlichen Raum, um städtische Flächen, allen voran ums Grün.
Dass Essen eine der grünsten Städte des Landes ist, hat sich herumgesprochen. Spätestens seit die Ruhrstadt sich im Jahr 2017 „Grüne Hauptstadt Europas“ nennen durfte. Einmal grüne Hauptstadt, immer grüne Hauptstadt, hieß es damals. Aber wie steht es wirklich ums Grün in der Stadt?
Die Stadt will diese Frage mit einem „Masterplan Grün“ beantworten. Masterplan? Das klingt vertraut, ist es doch nicht der erste Anlauf zur Entwicklung des städtischen Grüns. „Freiraum statt Stadtraum“ war so ein Plan. Er beschreibt die Verbindung bestehender Grünzüge durch Spazierwege und Radwege, die in den vergangenen Jahren nach und nach entstanden sind.
Spielplätze sollen nicht Schaukel, Wippe und Sandkasten bieten, sondern ein Naturerlebnis
Der „Masterplan Grün“ stellt die Qualitätsfrage. Der Fokus liegt auf der Bedeutung städtischer Freiflächen für den Klimaschutz, für die Artenvielfalt, aber auch für die Erholung der Bevölkerung. Im Idealfall erfüllt eine Grünfläche alle genannten Kriterien. Und wenn nicht, wird sie entsprechend umgestaltet.
Martin Buchacker, Leiter der Grünplanung und -Entwicklung bei Grün und Gruga, nennt Spielplätze als ein Beispiel. „Wild ist das neue Schön“, sagt Martin Buchacker. Soll heißen: Was für Grünflächen gilt, die heutzutage naturnah gestaltet werden, statt mit Wechselbepflanzung, gelte auch für Spielplätze. Statt Schaukel, Wippe und Sandkasten sollen sie Kindern ein Naturerlebnis bieten. „Naturspielplätze sind im Trend. Wir tun gut daran, diesem Trend zu folgen“, sagt Buchacker.
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Wie könnten Grün- und Freiflächen sonst gestaltet werden? Grün und Gruga will die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung fragen. Wie könnte ihr Lieblingsort noch verbessert werden? Näheres zur geplanten Online-Befragung will die Stadtverwaltung bald bekannt geben. Den Bezirksvertretungen will Grün und Gruga für ihre Entscheidung Flächen an die Hand geben, so detailliert, als betrachte man sie unter einer Lupe.
Bei der Aufstellung eines „Masterplans Grün“ vollzieht Essen keinen Alleingang
Davor steht die detaillierte Bestandsaufnahme. So viel steht fest: In Sachen Grün verläuft die imaginäre Grenze durch die Stadt nicht zwischen Nord und Süd, sondern von Borbeck im Nordwesten bis nach Überruhr im Süd-Osten. In den dicht besiedelten Stadtquartieren entlang dieser Grenze sieht Grün und Gruga bei der Entwicklung städtischer Grün- und Freiflächen den größten Nachholbedarf, sagt Martin Buchacker.
Bei der Aufstellung eines „Masterplans Grün“ wagt Essen übrigens keinen Alleingang. Im Gegenteil, andere Städte hätten bereits einen Masterplan, darunter Duisburg, Leipzig und bald auch Düsseldorf. Die Kriterien, die bei der Bewertung der Flächen angelegt werden, sind einheitlich. Das heißt: In Sachen Grün lassen sich die Städte auf einer fundierten, auf Daten gestützten Grundlage vergleichen. Und: Durch den Masterplan bekommt das Grün bei der Stadtplanung größeres Gewicht, betont Buchacker.
Ende kommenden Jahres soll der Rat der Stadt Essens „Masterplan Grün“ verabschieden. Danach geht es Zug um Zug an die Umsetzung.
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