Essen-Stoppenberg. Der Platz in Essen-Stoppenberg soll freundlicher und grüner werden – mit Raum für Grillen und Picknick. Wann die Umbauarbeiten losgehen sollen.
Schon seit 2020 steht der Barbarossaplatz, ein zentraler Ort in Stoppenberg, bei den Stadtplanern im Fokus. Die Fragestellungen liegen auf der Hand, wenn man den Platz heute betrachtet. Wie kann er freundlicher und grüner werden, wie kann die Aufenthaltsqualität verbessert werden? Wie können Verkehr und ÖPNV besser koordiniert werden? Jetzt liegt der Siegerentwurf eines Planungswettbewerbs vor, den die Bürger noch bis Mitte November werktäglich auf dem Barbarossaplatz vor der Thomaskirche besichtigen können.
Am Mittwoch (30. Oktober) konnten interessierte Stoppenberger nicht nur die Wettbewerbsbeiträge (insgesamt hatten zwölf Planungsbüros an dem Wettbewerb teilgenommen) begutachten, sondern wurden vom Beigeordneten für den Fachbereich, Martin Harter, auch über die Absichten der Stadtplaner unterrichtet. Seitens der Bürgerinnen und Bürger gab es Gesprächsbedarf.
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Grillen und Picknick am Barbarossa-Platz in Essen-Stoppenberg
Der Siegerentwurf steht unter dem Motto „Die neue grüne Mitte Stoppenbergs“ und wurde vom Team Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln zusammen mit BPR Ingenieure GmbH & Co. KG aus Essen erstellt. Das Preisgericht, unter dem Vorsitz der Landschaftsarchitektin Ina Bimberg, hat diesen Entwurf als Sieger ausgewählt. Das Entwurfskonzept sieht vor, einen Mobilitätsknotenpunkt, einen Platzraum mit öffentlichem, einladendem Charakter sowie Grünflächen für Naherholung und nachbarschaftliche Aktivitäten wie Grillen und Picknick zusammenzubringen.
Die Lösung für den Verkehr sowie eine Bushaltestelle soll im Norden umgesetzt werden, während im Süden mit dem Barbarossagarten eine ruhige, verkehrsbefreite und stark begrünte Naherholungsfläche entsteht. Dazwischen befindet sich das Bürgerforum als Treffpunkt und als Auftakt für die zukünftige Platzgestaltung um die Thomaskirche.
Barbarossaplatz in Essen-Stoppenberg: Wochenmarkt und Veranstaltungen
Martin Harter erläuterte, dass künftig auf dem Platz weiterhin wie bisher Wochenmarkt stattfinden soll und andere öffentliche Veranstaltungen dort Platz finden sollen. Die entsprechende technische Infrastruktur werde dann auch gleich gebaut. Der Platz sei quasi in zwei Teile geteilt. Das ist zum einen der größere, grüne Teil, der Barbarossagarten.
Dort soll Rasen, Baum- und Strauchwerk vorherrschen, im Bereich der jetzigen Bushaltestelle soll das sogenannte Bürgerforum entstehen, unter anderem mit Kiosk, Aufenthaltsräumen für die Ruhrbahn-Angestellten und eben Platz für den Wochenmarkt. Die momentan geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf 6,2 Millionen Euro, davon sollen 70 Prozent aus Fördertöpfen generiert werden.
Viele Stellplätze sollen auf dem Barbarossaplatz in Essen-Stoppenberg wegfallen
Unruhe kam bei einigen Stoppenbergern auf, als Martin Harter das Verkehrskonzept vorstellte. Im Rahmen der von der Verwaltung geplanten Verkehrswende für Essen soll auch hier der Autoverkehr möglichst heruntergefahren werden. Um den Platz sollen lediglich noch die Ruhrbah-Busse fahren, der Straßenbereich an der Thomaskirche soll neben den Bussen nur noch Radfahrer zulassen. Parkraum werde auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes geschaffen.
Die Rede ist von 60 Plätzen. Da momentan der gesamte Platz als Parkraum genutzt wird, wird eine Vielzahl an Stellplätzen wegfallen. Das kommt bei einigen Anwohnern gar nicht gut an. Sie vermuten, dass sich der Parkdruck erheblich auch in den Seitenstraßen erhöhen werde. Auch über die Tauglichkeit des Platzes für größere Veranstaltungen kamen Zweifel auf, weil die Grünfläche sehr groß dimensioniert sei.
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Evangelische Gemeinde in Stoppenberg will Verbindung zwischen Platz und Kirche schaffen
Andere Bürgerinnen und Bürger freuen sich über das avisierte Grün auf dem Platz. Sie vertreten den Standpunkt: Es kann eigentlich nur besser werden. So sieht es auch der städtische Beigeordnete Martin Harter. „Jeder der zwölf Entwürfe würde eine Attraktivierung des Platzes mit sich bringen“, sagt er, „bei dem Siegerentwurf kommt dies eben am besten zum Ausdruck.“
Begeistert von den Plänen ist auch die langjährige Pfarrerin der evangelischen Thomasgemeinde, Claudia Link: „Wir planen, den Eingangsbereich zu unserer Kirche zu verändern. Wir wollen das Gefälle der Straße für einen barrierefreien Zugang nutzen, den Eingang auf die dem Platz zugewandte Seite legen und so eine direkte Verbindung zwischen Platz und Kirche schaffen.“ Dies spiegele sich auch in dem Planungsentwurf wider.
Martin Harter erklärte den Stoppenbergern, dass dieser noch keineswegs einen endgültigen Status erreicht habe. Man gehe jetzt in die Detailplanungen sowohl für das Platzkonzept als auch für das Verkehrskonzept und werde da weiter mit allen relevanten Gruppen beraten. Außerdem gehe es jetzt an die Beantragung der Fördermittel. Die Finanzierung des Projekts sei gesichert, bestätigte Harter. Er geht von einem Baubeginn Anfang 2026 aus.
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