Essen. Vor einem Monat zündete ein 41-Jähriger zwei Häuser im Essener Norden an. Die Mieter flüchteten. Noch heute wissen sie nicht, wie es weitergeht.

Einen Monat, nachdem ein 41-jähriger Mann im Essener Norden zwei Häuser in Brand setzte, zwei Gemüseläden zerstörte und mit einer Machete für Angst und Schrecken sorgte, ist die Lage der betroffenen Mieter nach wie vor ausgesprochen schwierig.

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Der Mann zündete in Altenessen und Katernberg zwei Häuser an. In Katernberg konnten sich die Bewohner an der Altenessener Straße, Ecke Pielstickerstraße, nur über eine Leiter ins Freie retten. Die Bilder der dramatischen Szenen, in denen auch zwei Kinder gerettet wurden, verbreiteten sich in Windeseile übers Internet. Der 41-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Dramatische Szenen spielten sich vor vier Wochen in Altenessen ab: Kinder wurden durch ein Fenster ins Freie gehievt.
Dramatische Szenen spielten sich vor vier Wochen in Altenessen ab: Kinder wurden durch ein Fenster ins Freie gehievt. © kdf | Privat

Die drei Familien in Altenessen wissen weiterhin nicht, wann sie in ihre Wohnungen zurückkehren können. Das berichtet Siw Mammitzsch vom Mieterverein Essen e.V. „Der Eigentümer des Hauses ist weiterhin nicht zu erreichen“, erklärte sie am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion. Stattdessen hatten die Betroffenen einen kurzen, einmaligen Kontakt zu einem Bevollmächtigten des Hauseigentümers, der angekündigt hatte, dass der vollkommen verrußte Eingang des Hauses bald gereinigt werde und die Wohnungen dann wieder bezogen werden könne. „Aber wann das der Fall ist“, sagt auch der Neffe einer der beiden betroffenen Mieter, „ist nicht gesagt worden.“

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Sämtliche Familien wohnen derzeit unter vollkommen beengten Verhältnissen bei Verwandten. Eine Familie habe weder eine Hausrat- noch eine Rechtsschutzversicherung. Eine andere Familie habe zwar eine Hausratversicherung, doch die habe bislang erklärt, lediglich die Reinigung des Inventars zu bezahlen.

Die Stadt Essen hatte unmittelbar nach dem Brand die Unterbringungskosten der betroffenen Familien in Hotels oder Ferienwohnung bezahlt. Diese Zahlung, so Siw Mammitzsch, sei jetzt beendet, denn die Stadt sei ihrer Pflicht kurzfristig nachgekommen, Obdachlosigkeit zu verhindern. „Viele rechtliche Aspekte sind unklar, und es dauert unendlich lang, was für alle Beteiligten eine Qual ist“, so Mammitzsch.

„Die Lage ist sehr schlimm“, sagte der Neffe einer der betroffenen Familien unserer Redaktion gegenüber. „Besonders für die beiden Mädchen.“ Sie sind zwei und vier Jahre alt.

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