Essen. Die Polizei will in der Nacht zu Allerheiligen deutliche Präsenz zeigen. Vor allem einen Hotspot wird die Behörde verstärkt in den Blick nehmen.
Sie haben gezielt Fahrzeuge der Feuerwehr, Mannschaftswagen der Polizei als auch Busse der Ruhrbahn unter anderem mit Eiern beworfen, Pyrotechnik gezündet und sich mit selbstgedrehten Randale-Filmchen in sozialen Netzwerken ihrer Taten gebrüstet: Gruppen von meist arabisch-stämmigen Jugendlichen sind an Halloween als auch Silvester im Bergmannsfeld in Essen-Freisenbruch nicht nur einmal komplett aus dem Ruder gelaufen.
Die Polizei hat das Quartier rund um den Philosophenweg auch in diesem Jahr als potenziellen Hotspot identifiziert und will in der Nacht zum Freitag in Mannschaftsstärke vorbeugen, damit Anwohner und Einsatznächte nicht wiederholt das Grausen kriegen müssen. Mit der Videobeobachtung, die vorübergehend aus der Innenstadt abgezogen und im Bergmannsfeld aufgestellt wird, als auch einer Hundertschaft, die bei Bedarf zur Verfügung steht, will die Essener Behörden möglichen Straftätern das Fürchten lehren.
Bei Bedarf Ausschreitungen aufzeichnen
Polizeisprecher Matthias Werk kündigte am Dienstag an, die Einsatzkräfte werden entschlossen gegen Randalierer vorgehen, Ausschreitungen unterbinden. Straftaten sollen konsequent geahndet werden. Die hochauflösenden Kameras der Videoanlage, deren Bilder auf der Leitstelle live im Blick behalten werden, die bei Bedarf aber auch Gewaltszenen aufzeichnen können, sollen entscheidend dazu beitragen, Beteiligte im Nachhinwein möglichst beweissicher zu identifizieren, wenn man ihrer nicht an Ort und Stelle habhaft wird.
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Genau das hat sich nach diversen Tumulten in der Vergangenheit mangels Technik immer wieder als hohe juristische Hürde herausgestellt, wenn es darum ging, Verdächtige eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der Sachbeschädigung, des Landfriedensbruch oder einer Ordnungswidrigkeit wegen möglicher Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz zu überführen.
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Die Polizei wird rund um Halloween vom kommunalen Ordnungsdienst der Stadt unterstützt. Zudem werden Jugendkontaktbeamte und Sozialarbeiter bereits am Nachmittag im Bergmannsfeld unterwegs sein, um Jugendlichen nahezubringen, wie sich verhalten sollten, um keinen Ärger zu bekommen.
In den Blick nehmen wird die Polizei auch den zentralen „Zombie-Walk“, der unter dem Motto „Versammeln statt gammeln - die Stadt gehört und allen“ am Donnerstag gegen 18 Uhr am Hauptbahnhof startet, um sich in Richtung Rüttenscheid in Gang zu setzen. Veranstalter Dirk Bußler geht von 300 Teilnehmern aus und damit deutlich weniger Untoten aus als in der Vergangenheit. Zu dem traditionellen Gruselspaziergang fanden sich in der Vergangenheit bis zu 2000 Verkleidete ein. Der diesjährige Umzug soll gegen 22 Uhr auf der Rüttenscheider Straße auf Höhe der Kreuzung Martinstraße enden.
Wer Verdächtiges beobachtet, sollte sich an die Polizei wenden
Bußler hat den „Zombie-Walk“ wie schon im vergangenen Jahr als Demonstration angemeldet. Eine solche politische Versammlung kann im Grunde nicht abgelehnt werden. Die Polizei darf allenfalls Sicherheitsbedenken anmelden und wie im vergangenen Jahr in die Routenführung eingreifen.
Den unzähligen Geistern, Monstern und Zombies, die andernorts durch die Straßen der Stadt ziehen, um was zum Schnabulieren zu ergattern, rät die Polizei, sich ebenfalls an die Regeln zu halten, sonst gibt‘s Saures, sprich: Anzeigen. „Erfahrungsgemäß benehmen sich die allermeisten von ihnen gut. Leider aber nicht alle“, sagt Matthias Werk. Wer Eier gegen Hausfassaden wirft, Blumen herausreißt, mit Farbe herumschmiert, Süßigkeiten klaut oder andere gar im Alkoholrausch angreift, begeht unter Umständen Straftaten - die von der Polizei konsequent verfolgt werden.
An alle Essenerinnen und Essener richtet sich der Appell der Polizei: Wer Ausschreitungen oder Regelbrüche beobachtet, sollte nicht zögern, den Notruf 110 zu wählen.
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