Essen. Auf einer Kinder-Beatmungsstation in Essen fiel der Strom aus. Mehrere Kinder mussten verlegt werden, ein Baby im Inkubator kam in die Uniklinik.

Schockmoment auf einer Beatmungsstation für Kinder in Essen-Rüttenscheid: Am Samstagabend (19.10.) gab es dort einen Stromausfall, auch das Notstromaggregat konnte wegen des technischen Defekts nicht einspringen. In einem aufwendigen Einsatz verlegte die Feuerwehr die 16 kleinen Patienten, darunter ein Baby im Inkubator (Brutkasten). „Alle Kinder konnten gut versorgt werden, sodass keins zu Schaden gekommen ist“, teilt Feuerwehrsprecher Christian Schmücker am Sonntag mit (20.10.).

Gesamte Station war von der Energieversorgung abgeschnitten

Nachdem die Leitstelle der Feuerwehr am Samstagabend über den Stromausfall an der Giradetstraße in Rüttenscheid informiert wurde, schickte sie sofort einen Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug zu der Station, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Es handelt sich um eine Kinderintensivpflege-Einrichtung im Girardethaus.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, stellte sich heraus, dass die gesamte Station durch einen technischen Defekt von der Energieversorgung abgeschnitten war und 16 kranke Kinder von dem Ausfall betroffen waren. Um die komplexe Situation bewerten zu können, habe man den Leitenden Notarzt der Stadt Essen sowie weitere Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst nachgefordert. Die Feuerwehr sei darauf vorbereitet gewesen, falls nötig alle Kinder per Intensivverlegung in andere Krankenhäuser zu bringen, sagt Schmücker am Sonntag. Das sei am Ende jedoch nicht notwendig gewesen.

Vier Kinder wurden von Essen nach Gelsenkirchen verlegt

Stromausfall in einer Beatmungsstation für Kinder in Essen-Rüttenscheid: Drei Stunden dauerte der Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst, zu dem man auch den Leitenden Notarzt der Stadt rief.
Stromausfall in einer Beatmungsstation für Kinder in Essen-Rüttenscheid: Drei Stunden dauerte der Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst, zu dem man auch den Leitenden Notarzt der Stadt rief.

Gemeinsam mit dem Betreiber der Einrichtung habe man verschiedene Maßnahmen abgewogen, um die Versorgung der betroffenen Kinder sicherzustellen. Das Team habe professionell und gut vorbereitet agiert, sodass man die meisten Kinder sehr zügig innerhalb des Gebäudes auf eine andere Station verlegen konnte, auf der die Energieversorgung sichergestellt war. Es habe sich um eine benachbarte Beatmungseinrichtung für Erwachsene gehandelt, erklärt Feuerwehrsprecher Schmücker.

Ein sechs Monate altes Baby in einem Inkubator wurde jedoch vorsorglich in die Universitätsmedizin Essen gebracht. Vier weitere Kinder verlegte man mit Krankentransportwagen in eine andere medizinische Einrichtung in Gelsenkirchen, die mit der Essener Station zusammenarbeitet. Immerhin elf der Kinder konnten im selben Gebäude bleiben und werden dort weiterbehandelt.

Der Einsatzleiter forderte die Fachgruppe Elektroversorgung der Feuerwehr an, die prüfte, ob eine provisorische Stromversorgung möglich sei. Doch das ließ sich laut Feuerwehr aufgrund des technischen Defektes nicht realisieren. Denn dieser habe die Umverteilung betroffen, erklärt Schmücker, die Verteilung des Stroms habe daher nicht funktioniert: Trotz Notstromaggregat und zweitem System zur Stromversorgung (Redundanz) war die Kinderstation also von der Stromversorgung abgeschnitten. „Darum haben wir uns lieber entschieden, die Kinder zu verlegen“, sagt Schmücker. Die Anlage müsse nun in den kommenden Tagen von einem Fachunternehmen repariert werden.

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Drei Stunden lang waren die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt mit sechs Fahrzeugen des Rettungsdienstes, dem Leitenden Notarzt, dem Führungsdienst der Feuerwehr sowie zwei Löschfahrzeugen und der Fachgruppe Elektroversorgung vor Ort. Die Erleichterung, dass der technisch wie medizinisch knifflige Einsatz so gut gelaufen ist, dürfte groß gewesen sein.

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