Essen. Essens Straßen sind wegen der A40- und A52-Sperrung massiv verstopft. Taxifahrer bekommen es überall ab. Wir haben mit einem gesprochen.
Wie voll ist es jetzt auf Essens Straßen wegen der A40- und A52-Sperrung in Fahrtrichtung Dortmund seit Donnerstag? Eine Berufsgruppe muss das ganz genau wissen. Taxifahrer, die im Stadtverkehr unterwegs sind, sagen: „Es ist eine Katastrophe, wir kommen gar nicht mehr durch.“ Dirk Heinrichsen ist Vorsitzender von Essens größter Taxi-Genossenschaft mit 235 Autos im gesamten Stadtgebiet.
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Am Donnerstag (17. Oktober), dem ersten Tag der Sperrung der Autobahnen, habe er persönlich am Nachmittag von Holsterhausen nach Frillendorf rund anderthalb Stunden gebraucht. „Nichts ging mehr, alles war von der Ruhrallee aus in Richtung Bochumer Landstraße unterwegs.“
A40 und A52 in Essen gesperrt: XXL-Umleitung in der Kritik
Aber warum ist das so? Die Umleitungsstrecke verläuft doch gar nicht daher? Der gesamte A40-Verkehr aus Westen wird offiziell im Zentrum auf die Kreuzung Krupp-/Friedrichstraße abgeleitet, die Autos sollen in Richtung Hauptbahnhof fahren und an den Helbingbrücken wieder auf die A40 hinauf in Richtung Duisburg – also wieder dorthin zurück, woher sie gekommen sind.
Die offizielle Umleitung der Autobahn GmbH sorgt für Kopfschütteln und längst nicht jeder nutzt sie, wie sich zeigt. Wer in den Essener Osten will oder nach Bochum oder Gelsenkirchen, tut sich die 50 Kilometer Umweg schlichtweg nicht an, die die eingerichtete XXL-Umleitung eigentlich vorsieht. Noch einmal zur Erinnerung, diese verläuft rund um Essen folgendermaßen: A40 zurück bis Mülheim, dann B223 bis Oberhausen, dann A42 Richtung Westen, bis zur A43 Herne, dann runter und endlich zurück auf die A40 bis Bochum.
An der Ruhrallee (B227), ohnehin schon geplagt durch Baustellen, staut sich derzeit in den Pendler-Stunden alles, was kommt. Denn: Der gesamte Verkehr von der A52 aus Richtung Düsseldorf muss spätestens hier abfahren. Und landet dann auf der Ruhrallee – entweder in Richtung Norden oder fährt nach Süden, um über Steele auf die Bochumer Landstraße zu kommen. Gerade diese Straße war erwartbar dicht am ersten Tag der Sperrung. Allerspätestens war das ab 16 Uhr im Berufsverkehr der Fall, als es den meisten Pendlern nach dem Chaos-Morgen wie Schuppen von den Augen fiel, mit welchem Chaos sie auf Essens Straßen eine Woche lang zu rechnen müssen.
Viele Verkehrsteilnehmer waren von der Autobahn-Vollsperrung in Fahrtrichtung Dortmund völlig überrascht worden. Denn die Sperrung von A40 und A52 war auf den Strecken selbst nicht sonderlich weit im Voraus ausgeschildert oder anders kenntlich gemacht worden.
Stau bringt den Taxifahrern gar nichts – im Gegenteil
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„Unsere Fahrer fluchen, es ist eine dramatische Situation“, sagt Taxifahrer Dirk Heinrichsen. Aber verdient er nicht mehr Geld, wenn die Taxen im Stau stehen, weil die Uhr ja schließlich weiterläuft? Heinrichsen widerspricht vehement: „Das ist ein Irrglaube. Wir verdienen nur, wenn wir auch fahren. Wenn wir lange im Stau stehen, stoppen wir das Taxameter, das sind wir unseren Kunden schuldig.“
Obendrein kommt es für Taxifahrer, deren Kundschaft und alle anderen Verkehrsteilnehmer in Essen noch dicker – getreu dem Sprichwort: Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu. Die Stadtwerke Essen meldeten am Freitagmorgen einen Schaden an einer Gasleitung an der wichtigen Kreuzung Kronprinzen-/Helbing-/Richard-Wagner-Straße. Zum gleichen Zeitpunkt staute es sich im Stadtzentrum bereits massiv am zweiten Tag der geplanten Autobahnsperrung.
Noch eine Baustelle in Essen an der Kreuzung Kronprinzen-/Helbing-/Richard-Wagner-Straße
Autos, die aus Süden von der Richard-Wagner-Straße kommen, müssen links oder rechts auf die Kronprinzenstraße fahren, können aber nicht geradeaus in Richtung Norden beziehungsweise Hauptbahnhof fahren. Immerhin: Von der Kronprinzenstraße aus können alle Autos, die von der Ruhrallee kommen, weiter nach rechts abbiegen in die Helbingstraße Richtung Hauptbahnhof / Norden.
Wie lange die ungeplante Baustelle bestehen bleibt, ist nach Angaben von Stadtwerke-Sprecher Roy Daffinger nicht abzusehen. „Das Ausmaß des Schadens“, sagte Daffinger am Freitag gegenüber unserer Redaktion, „wird noch untersucht.“
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