Essen-Stoppenberg. Der Essener Fleischermeister Volker Exner war zum Unglückszeitpunkt nicht im Laden, doch er wohnt direkt über dem Geschäft in Stoppenberg.

Eine Überwachungskamera hat den Unfall in Essen-Stoppenberg aufgezeichnet. Viel sehen könne man allerdings nicht, sagt Volker Exner. „Das ging alles rasend schnell.“ In einem Moment war noch alles ruhig, im nächsten knallte ein Auto gegen die Scheiben des Ladenlokals an der Gelsenkirchener Straße.

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Eine gute Woche ist der Unfall nun her: Gegen 19 Uhr am Abend war ein Auto mit einem anderen zusammengestoßen und durch die Wucht des Aufpralls über den Bordstein ins Schaufenster der SB-Fleischerei Ziegler in Stoppenberg geschleudert worden. Die Scheibe sei komplett gerissen, sagt Exner.

Fleischerei-Mitarbeiter spürte eine Druckwelle in seiner Wohnung

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Die Metzgerei Ziegler wurde im Sommer von der Landfleischerei Heißener Hof in Mülheim übernommen und läuft nun als SB-Betrieb. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Der Essener Fleischermeister ist nicht nur Mitarbeiter des Betriebs, sondern wohnt seit dem 1. September auch direkt über dem Ladenlokal. An dem Abend habe er zunächst gar nicht begriffen, was vor sich ging: „Es hat hier oben plötzlich gerummst, und es gab eine richtige Druckwelle.“ Sofort sei er zum Fenster geeilt, habe aber wegen des Vordachs auf der Straße nichts sehen können. Kurz habe er gedacht, dass der Nachbarin über ihm vielleicht ein Hängeschrank voller Geschirr von der Wand gekracht wäre. „So etwas ich schon einmal erlebt, das klang so ähnlich.“

Doch dann habe sein Telefon geschellt: „Frau Ziegler war dran. Eine Kundin hatte sie angerufen, und mitgeteilt: In Ihrem Schaufenster steht ein Auto.“ Noch bis zum Sommer waren Ulrich und Monika Ziegler Betreiber der Fleischerei, die dann von der „Landfleischerei Heißener Hof“ aus Mülheim übernommen wurde und als SB-Betrieb weiterlief. Volker Exner ist der ehemalige Geschäftsführer, arbeitet mittlerweile als Angestellter in der Mülheimer Produktion, kontrolliert und bestückt zudem den SB-Laden unter seiner Wohnung.

Schäden an Fassade und Schaufenster des Essener Ladenlokals

Nach dem Anruf sei er direkt nach unten gegangen, habe gesehen, wie sich bereits zwei Männer um die Unfallfahrerin gekümmert hätten. „Die war völlig aufgelöst.“ Polizei und Feuerwehr seien angerückt, auch die Familie der jungen Frau, später noch die Stadtwerke, weil durch den Unfall nicht nur die Fassade, ein Abflussrohr, ein Kellerfenster und das Schaufenster, sondern auch ein Pfosten mit Leitungen beschädigt worden war. Irgendwann sei dann auch der Glaser-Notdienst gekommen. Die Scheibe der Fleischerei, etwa 170 Kilogramm schwer, wie ihm der Glaser mitgeteilt habe, müsse komplett ausgetauscht werden. Der Betrieb könne unterdessen aber weiterlaufen. Eine Holzverkleidung stabilisiere derzeit das gebrochene Glas.

Zur Zeit des Unfalls sei glücklicherweise niemand im Geschäft gewesen, sagt Exner noch, allerdings sehe man auf der Videoaufzeichnung, dass kurz zuvor eine Frau mit Kinderwagen dort vorbeigelaufen sei. „Man will sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie drei Minuten später da entlang gegangen wäre.“

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