Essen. Der holländische Einrichtungsladen Dille & Kamille hat am Donnerstag in Top-Lage der Innenstadt eröffnet. Was die Kunden dort erwartet.
- Dille & Kamille hat in Essen an der Kettwiger Straße 26 eine neue Filiale eröffnet.
- Für die ersten Kunden gab es eine limitierte Stofftasche im „Essen-Design“.
- Die Stadt Essen erhofft sich durch das Deko- und Einrichtungsgeschäft eine weitere Belebung der Innenstadt.
Viele Essener und vor allem Essenerinnen kennen „Dille & Kamille“ mit den typischen schwarz-weiß gestreiften Markisen aus ihrem Holland-Urlaub: Nun aber gibt es das Dekokonzept auch in Essen. Am Donnerstag, 31. Oktober, um 10 Uhr, hat das Geschäft in der Kettwiger Straße 26 seine Türen geöffnet. Zur Eröffnung bekamen die ersten 350 Besucher eine limitierte Stofftasche, im Verkaufsraum spielte eine Geigerin. Der Verkauf läuft montags bis samstags von 10 bis 19 Uhr.
Der Startzeitpunkt könnte besser kaum sein. Denn das für den Handel wichtige Weihnachtsgeschäft beginnt nun Fahrt aufzunehmen. Im Laden selbst stimmen daher schon Kerzen, Lichterhäuser und kleine Holzweihnachtsbäume auf die besinnliche Zeit ein. Draußen vor der Tür werden die ersten Buden für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Am 15. November startet der Budenzauber.
An Frequenz in der Innenstadt dürfte es in den kommenden Wochen also kaum fehlen. Aber „Dille & Kamille“ hofft natürlich auf ein durchlaufend gutes Geschäft in der City und hat die ehemalige Ladenfläche des Modehauses „Peter Hahn“ für fünf Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen über jeweils weitere fünf Jahre abgeschlossen. „Normalerweise gehen wir niemals weg. Schließlich investieren wir auch viel“, sagte Ed Maessen am Mittwoch, einen Tag vor der offiziellen Eröffnung. Maessen ist bei „Dille & Kamille“ für das Deutschlandgeschäft verantwortlich. Die nächsten Läden, die er hierzulande eröffnen wird, liegen in Bremen und Dortmund.
„Dille & Kamille“ in Essen ist der 8. Store des Deko- und Einrichtungsgeschäfts in Deutschland
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Essen ist der 51. Store der Holländer und der achte in Deutschland. Wie auch andernorts sucht sich „Dille & Kamille“ ausschließlich gute Lagen in Innenstädten. Einkaufszentren kommen nicht infrage. „Wir glauben an die Innenstadt, wollen sie attraktiv halten“, betont Maessen. Und das in einer Zeit, in der sich Innenstädte besonders schwertun, in der Läden abwandern und häufig weniger wertige nachkommen.
Auch deshalb ist der Eigentümer des Hauses Kettwiger Straße 26, der frühere Essener Möbelmagnat Franz-Josef Kröger, froh, einen Magneten wie „Dille & Kamille“ für seine Immobilie gewonnen zu haben. „Und wir brauchen noch mehr solcher Geschäfte“, meint Günther Oberholz, der das Family Office Kröger leitet, in dem der Immobilienbesitz der Familie verwaltet wird. Schließlich sei der Einzelhandel immer noch der Hauptgrund, weshalb Menschen in die Innenstädte kommen, unterstreicht Stephan Lahme vom beteiligten Maklerunternehmen Eugen Lehmkühler.
Dille & Kamille in Essen: Eindrücke im Video
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Vielleicht kann „Dille & Kamille“ dafür einen Beitrag leisten, wenn Maessen sagt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Nachbarn sehr froh sind, wenn wir da sind. Wir sind ein Magnet, was dann auch auf die Umgebung ausstrahlt.“
Im neuen Laden auf der Kettwiger Straße gibt es rund 4000 Produkte zu kaufen. Das Sortiment reicht von Backen und Kochen, Schreibwaren, Haushaltswaren, bis zu Textilien und vielem mehr. Alles folgt dabei einem Motto: natürliche Schlichtheit. Dazu gehört auch, dass es keine Elektrogeräte und so gut wie kein Plastik bei „Dille & Kamille“ zu kaufen gibt.
Das gilt schon seit der Gründung 1974. Freek Kamerling eröffnete sein erstes Geschäft in seinem Geburtsort Utrecht. Dort bot er zeitlose Gegenstände aus natürlichen Materialien wie Keramik, Holz und Korbwaren an. Es war das Gegenprogramm zu den 1970er Jahren mit ihrem Kunststoff-Hype. Das Publikum, das „Dille & Kamille“ anzieht, ist vor allem weiblich und zwischen 25 und 55 Jahre alt. 90 Prozent der Newsletter-Empfänger sind Frauen.
Dille & Kamille verewigt Essen auf seinen Kult-Stoffbeuteln
Besonders bei der jüngeren Kundschaft sind die limitierten Stoffbeutel Kult, die „Dille & Kamille“ mit den gezeichneten Fassaden seiner Läden bedruckt. Denn es gehört zum Konzept der Holländer, sich ansprechende Häuser für die Geschäfte auszusuchen. Und so gab es auch in Essen für die ersten 350 Kunden am Donnerstag eine extra „Essen-Tasche“ mit dem geschwungenen Giebel des 1912 gebauten Hauses in der Kettwiger Straße 26.
Zum Schluss sei noch erklärt, woher der eigenwillige Name „Dille & Kamille“ kommt: „Der sollte sich ganz deutlich von der Namensgebung der großen niederländischen Ladenketten der 1970er Jahre unterscheiden“, sagte Hans Geels, Geschäftsführer bei Dille & Kamille, vor einiger Zeit in einem Interview. Die alliterativen Namen der Gewürze Dille & Kamille, also Dill und Kamille, seien als ein Augenzwinkern in Richtung der - nach Freeks Kamerlings Meinung - unpersönlichen, Ketten wie C&A oder Peek & Cloppenburg zu verstehen.
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