Essen-Steele.. Die Häuser der Steeler Allbau-Siedlung sind modernisiert, neue Heizungen, Fenster und Dächer gehören dazu - eine angepasste Miete auch.
Birken, Bambus, Stechpalmen und Hortensien wuchsen bereits in der Wohnsiedlung an der Krimmstraße, jetzt sind noch Mehlbeeren hinzugekommen. Die neuen Bäume sind allerdings nicht ganz zufällig im Steeler Quartier gepflanzt worden, vielmehr gab der Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten Anlass dazu. 5,3 Millionen Euro hat der Allbau investiert, um insgesamt 66 Wohnungen zu modernisieren. Die Häuser stammen aus den 1950er und 1960er Jahren - manche Mieter wohnen fast genauso lange hier.
Vor 26 Jahren ist Emilia Friedrichs (90) eingezogen und weiß wie Ellen Held (seit 24 Jahren Bewohnerin) bis heute zu schätzen, dass viele sich kennen, sich helfen und mitunter sogar ein freundschaftliches Verhältnis haben. Vor allem aber haben sie nun richtig warme Wohnungen, die neue Heizung mache einen großen Unterschied. Hinzu kommen neue Dächer und Fenster, Dämmungen sowie die Isolierung der Kellerdecke.
Es ist das erste Großmodernisierungsprojekt, das der Allbau mit Wärmepumpen geplant hat
Viele Mieter atmen zudem erleichtert auf, dass nun Lärm, Dreck und Baustelle ein Ende haben. Die meisten von ihnen leben in zweieinhalb oder dreieinhalb Räumen, haben durchschnittlich 44 Quadratmeter und jetzt keine Nachtspeicher mehr. „Es ist unser erstes Großmodernisierungsprojekt, das wir mit Wärmepumpen geplant haben“, erklärt Allbau Prokurist Samuel Serifi. Was bei Neubauten nicht ungewöhnlich ist, haben die bereits bestehenden Häuser in Steele erhalten.
Es ist eines von zahlreichen Projekten, die der Allbau derzeit im Stadtgebiet angeht. Dazu gehörte zuletzt die Übernahme historischer Häuser in der Eyhofsiedlung in Stadtwald, die Pläne für 25 öffentlich geförderte Wohnungen in Kettwig samt Kita und Wohngruppe wie auch der Abriss und Neubau der Siedlung Litterode in Leithe.
Bereits vor zehn Jahren wurden erste Häuser im Quartier modernisiert, diese wurden allerdings noch mit Gas-Zentralheizung ausgestattet. So hat sich in der Siedlung - je nach Modernisierungsstand - bislang eine Durchschnittsmiete von 6,50 Euro ergeben. Was die Mieter der nun sanierten Häuser künftig zahlen werden, das wissen sie noch nicht genau. Eine Frage, die sie umtreibt.
Samuel Serifi geht von einem neuen Durchschnittspreis von 7,28 pro Quadratmeter aus. Der Anstieg werde nicht allzu hoch ausfallen, denn der höheren Kaltmiete stünden Einsparungen gegenüber, die etwa beim Heizung durch Dämmung und Wärmepumpe erreicht werden. Insgesamt blieben die Kosten für die Mieter auch deshalb überschaubar, weil die Maßnahme mit Landesmitteln gefördert werde. Das heißt, dass hier nun sozial geförderter Wohnraum entstanden ist. Für die bisherigen Mieter ändere das nichts. Wer aber neu einziehen möchte, der benötige jetzt einen Wohnberechtigungsschein für eine der Wohnungen.
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Die Häuser in Steele haben nun auch sanierte, teilweise erneuerte Balkone und Fenster mit Dreifach-Verglasung samt elektrischer Rollläden. Balkonfenster und Wohnungstüren seien „einbruchshemmender“. Auf den Außenanlagen soll es neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben, eine E-Ladestation ist an der Krimmstraße geplant. Manche Bewohner wünschen sich zudem Stellflächen auch für ihre Rollatoren.
Flächen für Wildkräuter soll es ebenfalls geben, die im Innenhof wachsen sollen. „Die Giebelwände bekommen Rankpflanzen“, ergänzt Samuel Serifi zur Fassadenbegrünung. Das werde bestimmt nett aussehen, vor allem aber auch für Abkühlung und angenehmes Klima im Sommer sorgen.
Zum Abschluss der Häusersanierung sind nun zunächst einige Mieter mit Vertretern des Allbaus und aus der Politik bei Bratwurst, Salat und kalten Getränken zusammengekommen. Mit Oberbürgermeister Thomas Kufen haben sie eine der 20 neuen Mehrbeeren gepflanzt, die nun in ihrem Quartier zwischen den Häusern gedeihen soll, während manche in den Wohnungen sich derzeit noch an das Display ihrer neuen Heizung gewöhnen müssen.
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