Essen-Bredeney. Vier Schüler der Bredeneyer Goetheschule waren beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin: So ist es ihnen ergangen.
Beim Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ machten sich Elias Fan, Jakob Nachtwey, Jooki Nimptschke und Ben Weyershausen gemeinsam mit Sportlehrer Tim Schwarze auf den Weg nach Berlin, um für die Essener Goetheschule im Golf anzutreten. Die Bredeneyer verpassten den ganz großen Wurf, hatten aber trotzdem viel Spaß.
Nun freuen sie sich über das Lob, das ihnen Schulleiterin Nicola Haas, die selbst Golf spielt, ins „Zeugnis“ schreibt: „Die Vier haben unsere Schule hervorragend vertreten.“ Imponierend sei es gewesen, wie sie sich bis ins Bundesfinale vorgekämpft und dann auch eine sportliche Enttäuschung weggesteckt hätten.
Die Essener Nachwuchsgolfer haben für den Wettbewerb viel trainiert
Alle sind Clubspieler und trainieren mindestens dreimal die Woche. Elias (12 Jahre) aus Heisingen, der Bredeneyer Jooki (13) und Jakob (15) starten für den GC Hösel, Ben (15) aus Burgaltendorf ist für den GC Haus Oefte unterwegs. Sie sind auch in anderen Sportarten erfolgreich.
Elias spielt Tischtennis bei der DJK Franz-Sales-Haus und ist im Leistungszentrum Düsseldorf aktiv, Jooki hat Tennis gespielt, wie Jakob, der früher auch Hockey spielte: „Schläger ist Schläger. Meine Großeltern haben mich zum Etuf mitgenommen und mir so einen Plastikschläger in die Hand gedrückt.“ Bei Ben spielt die ganze Familie Golf, er selbst war aktiv im Badminton: „Ich war sogar Stadtmeister.“
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Im Vorjahr war das Bundesfinale nur hauchdünn verpasst worden, doch diesmal gewann die Goetheschule überlegen auf Bezirks- und kurz vor den Sommerferien auch auf Landesebene. Jooki grinst: „Wir haben schon ein cooles Team.“ Jakob nickt: „Das war schon recht deutlich, obwohl bei den anderen Schulen auch Kaderspieler dabei waren. Wir waren aber die beste Mannschaft.“
Also ging es mit dem ICE und großen Hoffnungen im Gepäck nach Berlin. Apropos Gepäck. Jooki und Elias seufzen: „Taschen, Trollis und Schläger mussten wir selbst schleppen.“ Im direkt am Kudamm gelegenen Hotel war mächtig was los. An die 500 junge Sportler tummelten sich dort. Zeit für Ausflüge gab es nicht, dafür war der Terminplan zu eng.
Die Jungen von der Essener Goetheschule rechneten sich Titelchancen aus
Die Golfer trafen sich im Golf Club Gatow. Ein spieltechnisch und landschaftlich reizvoller Platz, rund 30 Autominuten vom Brandenburger Tor entfernt. Am Wettkampf der Jahrgänge 2009 bis 2011 nahmen zwölf Bundesländer teil. Beim 9-Loch-Qualifikationsturnier landeten die Essener auf einem guten fünften Platz. Klammheimlich begannen Jungs, sich Chancen auf den Titel auszurechnen.
Im Viertelfinale gegen das Hamburger Gymnasium Hochrad musste ein Stechen entscheiden. Auch dieses ging remis aus. Ein zweites Stechen blieb bis zuletzt spannend. Ben muss sich immer noch schütteln: „Wir haben ernsthaft gegen den späteren Gesamtsieger um einen einzigen Putt verloren. Das war schon enttäuschend.“ Lehrer Tim Schwarze leistete moralische Aufbauarbeit: „Wir mussten sofort wieder ran. Da blieb keine Zeit fürs Grübeln.“
Auch gegen den bayerischen Vertreter, das Gabelsberger-Gymnasium Mainburg, spielten die Goethe-Golfer remis. Wieder entschied ein Stechen, wieder entschied sich Fortuna gegen die Essener. Ben stellt nüchtern fest: „Das war schon echt hart nach so einem langen Tag. Wir hatten so viel dafür getan. Und dann war’s so schnell vorbei.“ Aber es gab keinerlei Vorwürfe, betont Schwarze: „Die Jungs haben sich toll gegenseitig unterstützt. Ich konnte mich da zurückhalten, denn die Vier sind ein richtig gutes Team.“
Am Ende sicherten sich die Essener den siebten Platz in der Wertung
Am Abschlusstag ging es mit gehörig Wut im Bauch gegen das niedersächsische Gymnasium am Kattenberge Buchholz. Ein 3:1 Sieg brachte den siebten Platz in der Gesamtwertung. Den Essenern blieb keine Zeit, um Trübsal zu blasen, denn in der Max-Schmeling-Halle wurde eine Riesenparty aufgezogen. Mit prominenten Sportlern wie Beachvolleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann. Jakob strahlt: „Das war wie die ganze Reise ein cooles Erlebnis.“
Doch so ganz war das Abenteuer noch nicht vorbei. Denn die Heimfahrt mit der Bundesbahn gestaltete sich chaotisch, so der Lehrer: „Erst fiel unser Zug aus. Irgendwann landeten wir im Ersatzzug. Aber unsere Platzreservierungen waren erloschen und wir hockten im Gang. Ein netter Schaffner hat sich erbarmt und uns in die Erste Klasse gelassen. Unsere Golf-Bags haben wir im Bordbistro geparkt. Für mich war neben einer Dame Platz, dir mir total bekannt vorkam. Ich grübelte die ganze Fahrt. Es war die Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger.“
Die Essener Goetheschule reaktiviert die Kooperation mit dem GC Heidhausen
Wie sind die Perspektiven für die Goetheschüler? Elias Fan und Jooki Nimptschke können weiter in der AK 14 antreten. Jakob Nachtwey und Ben Weyershausen sind dann zu alt, doch vielleicht gibt es 2025 bei „Jugend trainiert für Olympia“ ja einen Wettbewerb der AK 16.
Aktuell reaktiviere die Goetheschule eine „ruhende“ Kooperation mit dem Golfclub Essen-Heidhausen, sagt Lehrer Tim Schwarze: „Dort wird sogar ein entsprechender Trainer eingestellt, der sich um den Nachwuchs und Schul-AGs kümmern wird.“
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