Essen. Klavierkonzerte und Rudelsingen, Rockballaden und große Sinfonik: Folkwang Musikschule wird 50 und bringt die Philharmonie Essen zum Klingen.
Artem weiß, wie er die Welt später mal ein bisschen besser machen will; mit Musik. Der Elfjährige ist vor zwei Jahren mit seiner Mutter Darja aus der Ukraine gekommen. Er hat Heimat, Vater und Instrument zurücklassen müssen. Und kann in diesem „großen Haus voller Musik“, wie er die Philharmonie Essen nennt, sein Glück kaum fassen. Zum 50-jährigen Bestehen bringt die Folkwang Musikschule am Samstag ein Programm mit viel Musik, Tanz, Schauspiel und Kunst auf die Bühne.
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Fast 600 Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonal zählt Musikschul-Leiter Robert Hurasky an diesem musikalischen Nachmittag. Rund zehn Stunden Programm werden an diesem Nachmittag so in vier Stunden und verschiedenen Sälen verdichtet und machen die Philharmonie so einer großen musikalischen Wandelhalle.
Denn egal, welche Tür man öffnet - überall ertönt Musik. Im RWE Pavillon bringen die Querflöten einen „Sonnenuntergang in den Bergen“ akustisch zum Leuchten, und die „Kinder vonne Ruhr“ stimmen das Steigerlied an. In den Eventräumen löst das Gitarrenquartett die Streichinstrumente ab, folgt das Ensemble Classique auf die Akkordeonspieler. Und das Klavierprogramm beginnt mit einem ukrainischen Tanz.
Auch Artem kann inzwischen wieder am E-Piano der Nachbarin spielen. Für den Elfjährigen bietet die Musik kleine Fluchten. Der Besuch in der Philharmonie ist an diesem Nachmittag mehr als eine Auszeit.
Denn hier darf jeder träumen: von einer Karriere als Orchestermusiker, als Schauspielerin oder Tänzerin. Manche arbeiten längst hart daran. Die Schülerinnen und Schüler der S-Klassen begeistern mit Paganini und Haydn. Die Aufführung von „Elli, die alte Dampflokomotive“ im großen Alfried Krupp Saal wird ebenso stürmisch gefeiert wie das Abschlusskonzert mit den Neuen Folkwang Symphoniker, die das Publikum mit Auszügen aus Bizets „Carmen“ oder dem zum Schwelgen schönen „Ligertango“ von Astor Piazzolla in einer Bearbeitung von Orchesterchef Desar Sulejmani begeistern.
„Mission Impossible“ trifft auf James Bond und „Skyfall“
Zwischen Kompositionen von Manuel de Falla und einem eindrucksvollen Auftritt von Schülerinnen des Bereichs Schauspiel („Große Zeiten“ als starkes Statement) mischen sich auch bekannte Filmsongs. Zum „Mission Impossible Theme“ beweist diesmal nicht Tom Cruise körperliche Elastizität, sondern Schülerinnen des Bereichs Tanz. Und für James Bonds „Skyfall“ ist nicht Superstar Adele zuständig, sondern die Folkwang-Sängerinnen Sophie Weniger und Lisa Ryshchina.
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