Essen. Rund um die Grillzone im Löwental in Essen-Werden herrschten zu Saisonbeginn chaotische Zustände. Diese Lehren hat die Stadt daraus gezogen.
Zum Ausklang der diesjährigen Grillsaison hat der städtische Ordnungsdezernent Christian Kromberg eine positive Bilanz gezogen. Im Gespräch mit der Redaktion richtete Kromberg den Fokus auf die Grillzone im Löwental in Werden, dem „Hotspot“ unter stadtweit zehn Grillzonen. Verhältnisse wie am 1. Mai hätten sich dort „nicht ansatzweise wiederholt“, sagte Christian Kromberg. Die Stadt habe die richtigen Lehren gezogen und wird nach den Krombergs Worten auch im kommenden Jahr daran festhalten.
Am 1. Mai, einem Feiertag, herrschten im Löwental geradezu chaotische Zustände. Die Grillzone auf dem Gelände des ehemaligen Freibades am Ruhrufer war völlig überfüllt, über dem Gelände lagen dichter Rauch und Grillgeruch. Zufahrt und Straßen waren zugeparkt. Für Spaziergänger und Radfahrer gab es kaum noch ein Durchkommen. Kräfte des Ordnungsamtes mussten einschreiten. Tags darauf gingen im Rathaus zahlreiche Beschwerden aus der Bevölkerung ein.
Schon die Einmündung ins Werdener Löwental wurde bei Überfüllung der Grillzone gesperrt
„Wir haben aus den Vorkommnissen am 1. Mai die richtigen Konsequenzen gezogen“, sagt Kromberg. Das Sicherheitspersonal wurde aufgestockt, statt zwei sorgten fortan sechs Sicherheitskräfte für Ordnung. Die Zufahrten wurden bei drohender Überfüllung der Grillzone gesperrt, und dies laut Kromberg immer wieder bereits an der Einmündung der Straße Im Löwental.
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Das Ordnungsamt zieht folgendes Résumé: Mit wenigen Ausnahmen hätten alle Parkplatzsuchende die Zufahrtsbeschränkung ohne Diskussion zur Kenntnis genommen und nach alternativen Parkmöglichkeiten gesucht. Einige wenige Fahrzeugführer hielten auf der Fahrbahn vor der Sperre und luden dort ihre mitgeführten Gegenstände aus. Vereinzelt seien Sicherheitskräfte aber auch beleidigt worden.
Aus dem Umfeld anderer Grillzonen in Essen erreichten die Stadt nur wenige Beschwerden
Im Umfeld der Grillzone wurden nach Angaben der Ordnungsbehörde von Juli an - der Sommer zeigte sich in diesem Jahr erst spät von seiner besten Seite - 24 Verstöße gegen geltende Regeln festgestellt. In neun Fällen seien Verwarnungsgelder zwischen 35 und 55 Euro verhängt worden, in weiteren 15 Fällen Ordnungswidrigkeitsverfahren mit Bußgeldern zwischen 55 und 100 Euro.
Für die Stadt endet die Grillsaison Ende Oktober, die Auswertung der Statistik für alle Grillzonen steht deshalb noch aus. So viel nimmt Ordnungsdezernent Kromberg aber schon vorweg: Das Löwental belegt damit den unrühmlichen Spitzenplatz unter den Grillzonen. Aus anderen Stadtteilen seien gar keine oder nur wenige Beschwerden eingegangen. Am Haumannplatz in Rüttenscheid habe sich die Lage wieder beruhigt, seit die dortige Grillzone verlegt wurde zum Elsa-Brandström-Platz. Beschwerden, allerdings in überschaubarer Zahl, gebe es regelmäßig aus dem Wohnumfeld des Stadtgartens, berichtet Kromberg, dort eher wegen Lärmbelästigung und Müll, der in der Parkanlage zurückgelassen werde. „Einigen sind 30 Meter zum nächsten Müllcontainer offenbar zu weit“, bedauert Kromberg.
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Im Löwental in Essen-Werden soll das Grillen nicht länger kostenfrei bleiben
Den personellen Aufwand an Sicherheitspersonal im Löwental werde die Stadt auch in der kommenden Grillsaison aufrechterhalten, kündigt der Ordnungsdezernent an. Ebenso die Verkehrsbeschränkungen sollten diese erforderlich sein. Kromberg spricht von einem „Erfolgsrezept“.
Die Politik denkt bereits weiter. Sie hat von der Verwaltung ein Konzept eingefordert, welches sicherstellen soll, dass das Grillen im Löwental geregelt vonstattengeht. CDU und Grüne, die im Rat einen entsprechenden Antrag gestellt hatten, schweben festinstallierte Grillplätze vor, dazu ein Buchungs- und Bezahlsystem. Nur wer einen Grillplatz für eine bestimmte Zeit reserviert und dafür zahlt, soll im Löwental grillen dürfen. Dass dies zu kontrollieren, Aufwand erfordert und Kosten verursacht, liegt auf der Hand.
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