Essen-Margarethenhöhe. Bürger der Margarethenhöhe sind zum Auftakt am 25. September eingeladen. Angesprochen sind Menschen über 55, doch es gibt keine Alterskontrolle.

Neben den Zentren 60+ gewinnen die Seniorennetzwerke im Stadtgebiet immer mehr an Bedeutung. Sie sollen helfen, Menschen in der Nachbarschaft miteinander in Kontakt zu bringen. In Essen gibt es bereits in 15 Stadtteilen solche Angebote der offenen Seniorenarbeit– wobei der Begriff „Senioren“ durchaus weit gefasst ist. Das nächste geht am Mittwoch, 25. September, 18 bis 20 Uhr, auf der Essener Margarethenhöhe an den Start, ein weiteres in Vogelheim gründet sich am 8. Oktober.

Dazu lädt die Stadt Bürger des jeweiligen Stadtteils ab 55 Jahren persönlich ein. Bei rund 3000 angeschriebenen Senioren rechnen die Organisatoren damit, dass drei bis fünf Prozent davon zur Auftaktveranstaltung erscheinen. Diese findet in den Räumen der katholischen Kirche Zur Heiligen Familie, Ginsterweg 48, statt.

Weitere Seniorennetzwerke in Essen sind geplant

Im Anschluss wird es alle zwei Wochen ein sogenanntes Basisgruppentreffen jeweils mittwochs, 18 bis 20 Uhr, zum Austausch geben. Das findet dann im Margarethenhof der Margarethe-Krupp-Stiftung an der Wortbergrode 4 statt. „Da können auch alle hinkommen, die Interesse am Seniorennetzwerk haben, aber am 25. September verhindert sind“, sagt Claudia Hartmann, Leiterin des Senioren- und Generationenreferats beim Diakoniewerk und Ansprechpartnerin für das Seniorennetzwerk.

Wer keine Einladung erhalten hat, ist zur Auftaktveranstaltung trotzdem willkommen. Es gibt weder eine Alters- noch eine Wohnort-Kontrolle, versichern die Verantwortlichen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Claudia Hartmann rechnet auf der Margarethenhöhe, wo viele Menschen sich stark mit ihrem Stadtteil identifizierten, sehr heimatverbunden und oft schon in soziale Strukturen eingebunden seien, mit überdurchschnittlich großer Resonanz.

Die Auftaktveranstaltung für das Seniorennetzwerk findet in der Kirche Zur Heiligen Familie auf der Margarethenhöhe statt.
Die Auftaktveranstaltung für das Seniorennetzwerk findet in der Kirche Zur Heiligen Familie auf der Margarethenhöhe statt. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Bisher konnten die Bürger der Margarethenhöhe zum Beispiel die Angebote im für sie zuständigen Zentrum 60+ im Melanchthonzentrum am Holsterhauser Platz nutzen. „Das ist mit der U-Bahn von der Margarethenhöhe aus ja gut zu erreichen“, sagt Hartmann. „Aber je älter die Menschen werden, umso wichtiger sind Angebote in der direkten Nachbarschaft“, betont Michelle Blase vom Zentrum 60+. Zum einen werde der Weg im Laufe der Jahre beschwerlicher, zum anderen wollten viele gern etwas mit Menschen aus dem direkten Umfeld unternehmen.

Zentren 60+ gehören ebenfalls zur offenen Seniorenarbeit in Essen

Ein Zentrum 60+ gibt es in jedem der neun Essener Stadtbezirke, in den Bezirken drei und vier, wo besonders viele ältere Menschen leben, sind es sogar jeweils zwei. Sie entstanden in der Coronazeit 2020 und werden von der Stadt gemeinsam mit verschiedenen Trägern geführt. Dazu kommt ein internationales Zentrum an der Krablerstraße in Altenessen, das von der Arbeiterwohlfahrt betreut wird.

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Im Gegensatz zu den stationären Zentren suchen sich die Gruppen, die im Rahmen der Seniorennetzwerke entstehen, eigenständig Treffpunkte oder sind gemeinsam unterwegs. Das erste Seniorennetzwerk gründete sich im Mai 2022 in Rellinghausen/Stadtwald. Inzwischen gibt es in Essen 15.

Wanderungen, Besichtigungen, Fahrradtouren, Spielerunden, Gesprächskreise – was unternommen wird, bestimmen und organisieren die Seniorinnen und Senioren selbst. Es gebe keine Vereinsstrukturen, sondern eine große Offenheit und anfängliche Unterstützung, damit der Aufbau gelinge. Michelle Blase kann sich durchaus vorstellen, dass ein solches soziales Netzwerk auch für jüngere Menschen durchaus attraktiv sein könnte.

Auch Menschen, die noch arbeiten, suchen Kontakte und neue Impulse

Ganz bewusst lade man deshalb Menschen ab 55 ein, die sich vielleicht bereits auf den Ruhestand vorbereiten und neue Kontakte knüpfen wollen. Im Gegensatz zu Kursen, die man einmal pro Woche besuche, sollen durch das Netzwerk engere persönliche Kontakte entstehen. „Das sind mehr als reine Freizeitgruppen. Wir gehen davon aus, dass sich die Menschen füreinander interessieren, sich kümmern und nachfragen, wenn jemand schon länger nicht mehr zu den Treffen gekommen ist“, betont Claudia Hartmann den sozialen Aspekt.

Natürlich helfe ein solches Netzwerk auch gegen Einsamkeit und Isolation im Alter. Claudia Hartmann möchte es aber lieber positiv formulieren.: „Ich würde teilnehmen, weil ich dort neue, interessante Menschen kennenlerne und neue Impulse bekomme.“ Michelle Blase ist überzeugt, dass es am 25. September auf der Margarethenhöhe voll wird: „In der Bäckerei wird sicher schon darüber geredet.“

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