Essen. Um mehr Einsatzkräfte auf die Straße zu kriegen, wurden die Öffnungszeiten der Bezirksdienststelle in Altendorf deutlich zusammengestrichen.
Wer über zu wenig Personal klagt, muss das vorhandene möglichst effektiv einsetzen: Unter dieser Maßgabe hat die Polizei Essen ihre sieben Bezirksdienststellen in der Stadt auf den Prüfstand gestellt. Ein Standort fiel dabei wohl besonders deutlich durchs Raster, folgt man der Logik einer Abstimmung mit den Füßen. Das Besucheraufkommen der Wache an der Dickmannstraße in Altendorf fiel dermaßen überschaubar aus, dass die Öffnungszeiten radikal reduziert wurden.
Es ist auf einem Aushang zu lesen: Die Stadtteil-Anlaufstelle der Polizei öffnet ihre Türen ab sofort nicht mehr zu den bisher üblichen Bürozeiten zwischen 8 und 16 Uhr an allen Werktagen der Woche, sondern nur noch montags von 10 bis 14 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr. „Die bisherigen Öffnungszeiten wurden im Rahmen eines Pilotprojekts angepasst“, sagt Polizeisprecher René Bäuml. Ob daraus eine Blaupause für die weiteren kleineren Wachen in Essen werden könnte, sei völlig offen.
Das Personal soll die polizeilichen Maßnahmen im Stadtgebiet unterstützen
Hinter der Entscheidung der Behördenleitung stehe jedenfalls das Kalkül, mehr Einsatzkräfte weg von den Schreibtischen auf die Straße zu bekommen. Um wie viele Polizistinnen und Polizisten es sich dabei handelt, wollte Bäuml nicht sagen. Nur soviel: „Durch diese Optimierung können mehr Beamte im Rahmen von Präsenzkonzepten eingesetzt und so polizeiliche Maßnahmen im Stadtgebiet weiter verstärkt werden“ - etwa zur Bekämpfung der Drogenkriminalität unter anderem in der Innenstadt. Zu diesem Zweck hat die Polizei erst vor wenigen Tagen ihre Videobeobachtung an der Marktkirche erneut aktiviert und ihre strategische Fahndung hochgefahren.
Nach Kenntnis der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die die Neuausrichtung in Altendorf grundsätzlich für sinnvoll erachtet, soll die Maßnahme zunächst über einen Zeitraum von drei Monaten getestet und anschließend evaluiert werden. „Die Polizeiinspektion Nord strebt mit dieser Ausweitung des Präsenzkonzepts an, die Wahrnehmung der Polizei im Stadtteil deutlich zu erhöhen“, weiß Jörg Brackmann, GdP-Vorsitzender für Essen und Mülheim: „Bürgerinnen und Bürger sollen sich sicherer fühlen, indem die Polizei dort präsent ist, wo es erforderlich ist.“
Gewerkschaft der Polizei will die Effekte beobachten
Feste Teams sollen flexibel auf die Erfordernisse im Stadtteil reagieren und auch zu Zeiten auf Achse sein, in denen die Wache bisher geschlossen war. „Insgesamt wird durch dieses Konzept mehr Personal sichtbar und gezielt in Altendorf eingesetzt, um mehr Sicherheit und Ordnung für die Menschen im Stadtteil Altendorf zu gewährleisten“, ist Brackmann überzeugt.
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„Wichtig ist uns jedoch, dass dieses Ziel nicht als Vorwand für Einsparungen dient“, warnt Brackmann. Die bisher vorgetragenen Sachargumente für die eingedampften Öffnungszeiten seien zwar überzeugend. Jedoch werde die GdP die kommenden Monate aufmerksam begleiten, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen tatsächlich den erhofften Effekt zeitigen.
Wer dieser Tage an der Dickmannstraße vor verschlossenen Türen steht, um etwa eine Anzeige zu erstatten, sollte wissen: Die nächstgelegene Polizeiwache befindet sich in Borbeck an der Schlossstraße 65. Diese Anlaufstelle ist weiterhin von montags bis freitags jeweils zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet.
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