Essen-Stadtmitte. Das „Salznest“ in Essen ist ein Angebot für Kinder, die etwa an Allergien oder Neurodermitis leiden. Wir haben mit der Betreiberin gesprochen.
Eine Spielelandschaft auf rosa-weißem Salz: Für Kinder gibt es im Salzspielraum „Salznest“ in der Essener Innenstadt viel zu entdecken. Schaufeln, Eimer, Spielfahrzeuge, eine Rutsche, ein Kletterdreieck sowie Flusssteine und eine Murmelbahn sollen für einen angenehmen Aufenthalt sorgen. Für die ganz Kleinen liegt eine Krabbeldecke mit einem Spielbogen bereit, die Eltern können auf Sitzbänken und Liegestühlen verweilen.
Auf vier Tonnen reinem, grobkörnigem Himalaya-Salz können Kinder spielen, buddeln und klettern. „Im Salzspielraum sollen die Kinder salzhaltige Luft inhalieren. Dafür wird eine Solelösung zur Verneblung des Salzraumes verwendet, um ein salzhaltiges Meeresklima zu erzeugen“, erklärt Inhaberin Katharina Lombardi das Konzept. „Durch diesen Effekt können unter anderem Atemprobleme gelindert, Allergiesymptome reduziert und das Immunsystem gestärkt werden. Außerdem können sich Symptome von Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, verbessern.“
Salzspielraum in der Essener City: Vier Jahre von der Idee bis zur Umsetzung
Die 35-jährige Mutter von drei Kindern ist gelernte Krankenschwester und hat schon seit vier Jahren den Traum, einen eigenen Salzspielraum für Familien zu eröffnen: „Unsere Tochter hat eine Lungenkrankheit. Wir sind am Wochenende oft mit ihr ans Meer gefahren, weil ihr die Luft dort so guttat. In Rehakliniken und Kureinrichtungen haben wir Salzgrotten kennengelernt und mir kam die Idee, einen eigenen Salzspielraum zu eröffnen, der ganz auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern abgestimmt ist.“
Von der Idee bis zur Umsetzung habe es aber vier Jahre gedauert, weil der Mut gefehlt habe, so die Inhaberin. Über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ sei Katharina Lombardi auf das leerstehende Ladenlokal in der Lindenallee aufmerksam geworden. Das Förderprogramm bietet Unternehmern durch vergünstigte Mieten die Möglichkeit, ihr Konzept in zentraler Lage zu etablieren, und soll so den Leerständen in der Essener Innenstadt entgegenwirken
Auch Menschen mit Handicap können den neuen Salzspielraum in Essen nutzen
Katharina Lombardis Traum ist es, dass das der Salzspielraum sich zu einem Wohlfühlort für Familien entwickelt: „Wir möchten, dass Familien miteinander ins Gespräch kommen und sich vernetzen. Manchmal haben Kinder vielleicht ähnliche Erkrankungen und der Austausch kann sehr wertvoll sein. Es soll ein sicherer Ort werden, an dem Familien lachen, spielen und toben dürfen. Deshalb habe ich mich auch für den Namen ,Salznest‘ entschieden.“
Weiter betont Lombardi, dass auch Menschen mit Handicap, beispielsweise Rollstuhlfahrer, den Salzspielraum nutzen können: „Bei der Sanierung haben wir auf Barrierefreiheit geachtet. Sowohl der Spielraum als auch die Toiletten sind behindertengerecht.“ In dem 60 Quadratmeter großen Salzspielraum dürfen sechs Erwachsene und sechs Kinder zeitgleich spielen und inhalieren.
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Essenerin empfiehlt nur leichte Kost vorm Besuch des Salzspielraums
Die wichtigste Regel: Bei Infekten, ansteckenden Erkrankungen und Fieber darf der Spielraum nicht genutzt werden. Um einen hohen Hygienestandard zu gewährleisten, gebe es ein Lüftungssystem, welches Viren aus der Luft herausfiltere, so die Inhaberin.
Außerdem sollen Besucherinnen und Besucher weiße Socken mitbringen, wie Katharina Lombardi erklärt: „Da Salz farbige Socken ausbleichen kann, bitten wir darum, ausschließlich weiße Socken zu tragen. Dies hilft, das Salz sauber und frei von Verfärbungen zu halten und die Hygiene zu gewährleisten. Außerdem empfehlen wir vor dem Besuch bei uns nur leichte Kost einzunehmen, da Kinder während der Inhalation gelegentlich stark husten müssen und es mit schwerem Essen im Magen unangenehm werden kann.“
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Kurse wie Spielgruppe und Entspannung für Schwangere im Essener „Salznest“ geplant
Die Raumtemperatur im „Salznest“ liege zwischen 20 und 22 Grad, die Luftfeuchtigkeit sei dank der Trockenverneblung nicht erhöht, so Lombardi. Nach der Inhalation können die Familien noch im Vorraum des Salzspielraumes verweilen: Es gibt Sitzgelegenheiten, eine Spielecke und einen Café-Bereich. Neben kostenlosem Wasser, welches den großen und kleinen Besuchern während des gesamten Aufenthalts zur Verfügung steht, können auch noch Kaffee, Tee und Fruchtsaftschorlen gekauft werden.
Für die Zukunft plane Lombardi auch noch Kurse im „Salznest“: „Es wird beispielsweise eine Spielgruppe, einen Entspannungskurs für Schwangere und Abendkurse für Erwachsene geben.“
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Babys ab der achten Lebenswoche können den Salzspielraum in Essen nutzen
Ein Besuch im „Salznest“ dauert 45 Minuten und kostet für Kinder ab sechs Monaten fünf Euro, für Erwachsene 14 Euro. Es werden auch Zehnerkarten angeboten. Babys dürfen den Salzspielraum ab der achten Lebenswoche besuchen. Kinder dürfen ausschließlich in Begleitung eines Erwachsenen in den Salzspielraum.
Das „Salznest“ befindet sich an der Lindenallee 80. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags von 10 Uhr bis 18 Uhr. Weitere Informationen und Buchungen unter: www.salznest-essen.de.
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