Essen. Am Wertstoffhof in Essen-Überruhr können Abfälle ab sofort bis 22 Uhr abgegeben werden, dank eines digitalen Angebots. So funktioniert es.
Die Digitalisierung schreitet auch bei der Abfallentsorgung voran: Am Recyclinghof Süd/Ost der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) an der Langenberger Straße in Überruhr können Bürgerinnen und Bürger Wertstoffe auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten abgeben, und zwar montags bis freitags bis 22 Uhr und samstags bis 19 Uhr. Möglich macht es eine App. „Wir möchten unseren Kundenservice damit weiter verbessern“, sagt Ulrich W. Husemann, städtischer Geschäftsführer der EBE.
Und so funktioniert‘s: Über die App „MAEX“ können Nutzerinnen und Nutzer ab sofort einen Termin buchen, wollen sie Wertstoffe nach Toresschluss loswerden. Dafür müssen sie sich zunächst registrieren, also persönliche Daten hinterlegen, darunter das Nummernschild ihres Fahrzeugs. Anschließend müssen sie angeben, welche Abfälle sie entsorgen wollen.
Essener Recyclinghof: Registrierung und Kameras sollen sicherstellen, dass nur angemeldete Abfälle entsorgt werden
Angenommen werden in „haushaltsüblichen Mengen“ Altpapier, Grünabfälle, harte Kunststoffe, zum Beispiel Gartenmöbel, Blumenkästen oder Wäschekörbe, sowie Altmetall. Ausgenommen sind Elektrogeräte, denn diese werden ausschließlich von Fachpersonal während der regulären Öffnungszeiten entgegengenommen.
Zur gebuchten Uhrzeit lässt sich das Tor zum Recyclinghof per Handy über die Bluetooth-Funktion öffnen. Anschließend bleiben zehn Minuten Zeit, um die angegebenen Wertstoffe in den bereitstehenden Container zu entsorgen. Wer länger als zehn Minuten braucht, kann das Tor von innen per Notknopf wieder öffnen.
Mithilfe der persönlichen Daten, die bei der Registrierung hinterlegt werden müssen, wollen die Entsorgungsbetriebe sicherstellen, dass nur Abfälle abgeben werden, die auch über die App angemeldet wurden. Außerdem wird das Gelände des Recyclinghofes von Kameras überwacht. Die EBE geht davon aus, dass sich die Nutzer an die Regeln halten. In Frankfurt, Freiburg und im Kreis Coesfeld, wo es ein vergleichbares digitales Angebot bereits gibt, habe man positive Erfahrungen damit gemacht, berichtet EBE-Geschäftsführer Karsten Woidtke vom privaten Mitgesellschafter, der Firma Remondis. Im Ruhrgebiet ist Essen die erste Stadt, die diesen Service anbietet.
Das neue digitale Angebot der Entsorgungsbetriebe Essen richtet sich an Essenerinnen und Essener
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Nutzen können das neue Angebot ausschließlich Essener Bürgerinnen und Bürger. Gewerbeabfälle werden ausdrücklich nicht angenommen.
Der digitale Service soll zunächst sechs Monate lang getestet werden, um herauszufinden, was sich gegebenenfalls noch verbessern lässt. Sollte es sich bewähren, will die EBE es an anderen Annahmestellen einführen. Mittelfristig soll es auch für die beiden großen Recyclinghöfe in Altenessen und Werden gelten. Da dort auch kostenpflichtige Abfälle entsorgt werden können, müssten zunächst „bauliche Veränderungen“ vorgenommen werden, betont Karsten Woidtke. Der Recyclinghof an der Lierfeldstraße in Altenessen soll nach den Plänen der EBE bis 2026 umgebaut werden.
Die EBE unterstreicht, dass mit Einführung der App nicht etwa weniger Personal während der regulären Öffnungszeiten eingesetzt würden. Zu den gewohnten Öffnungszeiten seien Mitarbeiter weiterhin vor Ort: montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 15 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr (Elektrogeräte werden bis 15 Uhr angenommen) und samstags von 8 bis 13 Uhr. Danach öffnet sich das Tor mit der App MAEX. Die gibt es kostenfrei im Apple Store und im Googleplay Store.
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