Essen. Ob Ruhrtriennale, Literaturzeitschrift oder Verlage - die Autorin von „Doktormutter Faust“ im Schauspiel Essen ist überall gefragt.

Die Uraufführung von „Doktormutter Faust“ im vergangenen Jahr am Schauspiel Essen war nur ein Schritt auf der Karriereleiter. Sie kommt hier so gut wie in Berlin an und wird in diesem Monat mit einer Veröffentlichung im renommierten Suhrkamp Verlag gefeiert. Autorin Fatma Aydemir ist weiterhin auf Erfolgskurs. Sie ist bei der Ruhrtriennale präsent, in Talkformaten und ab Donnerstag (5.9.) mit der Verfilmung ihres Romans „Ellbogen“ im Kino.

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Autorin auch als Magazin-Mitherausgeberin und Essener Talkmasterin aktiv

Während sich die Wut der jugendlichen „Ellbogen“-Heldin Hazal über Vorurteile und Ablehnung auf der Leinwand Bahn bricht, will die Liste von Fatma Aydemirs Aktivitäten nicht enden. Viel unterwegs war sie schon als Redakteurin der TAZ. Doch seit kurzem ist sie Mitherausgeberin des neuen Literaturmagazins „Delfi“, das zweimal im Jahr bei Ullstein erscheint, war gerade noch bei der Ruhrtriennale in Bochum zu Gast, um jungen, mutigen Autorinnen eine Stimme zu geben, und eröffnet demnächst ein Lesefest in Hanau.

Auch in Essen schaut sie wieder vorbei. Am 11. Oktober setzt sie im Grillo-Theater ihre in der letzten Saison gut besuchte Talk-Reihe „Materien“ fort mit dem Thema Lügen. Zu Gast ist diesmal die deutsch-iranische nichtbinäre Person Hengameh Yaghoobifarah und liest aus dem neuen Roman „Schwindel“, einer kompromisslosen Erzählung über queeres Begehren. Im Anschluss unterhalten sich Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah über die „Materie: Lügen“. Es geht unter anderem um manipulative Vorstellungen von Körperlichkeit und die sinnstiftende Kraft der Fiktion. Wie stets sorgt die Musikerin Gîn Bali für thematisch anknüpfende Kompositionen und ein DJ-Set.

Wann Fatma Aydemir Zeit hat für ihren nächsten Roman, war leider nicht zu erfahren. Sicher ist nur, dass die „Materien“ fortgesetzt werden.