Essen-Kray. Eine neue Aldi-Filiale löst die am Am Bocklerbaum ab. Sie ist größer und bietet das neue Konzept. Außerdem hat sie etwas Besonderes auf dem Dach.

Aldi-Kunden, die regelmäßig im Markt Am Bocklerbaum 2 eingekauft haben, werden ab Mittwoch (31. Juli) eine neue Einkaufswelt erleben. Der Discounter hat seinen alten, in die Jahre gekommenen Standort in Essen-Kray vor wenigen Tagen geschlossen und eröffnet nun 900 Meter weiter seinen neu gebauten Markt am Luftschacht 20. Der liegt nur einen Steinwurf, quasi im Schatten, des neuen Aldi-Campus entfernt. Lukas Klunke, Leiter Verkauf bei der für Essen zuständigen Aldi Regionalgesellschaft Herten, spekuliert auch auf möglichst viele „Aldianer“ als künftige Kunden.

Der Markt am Luftschacht ist einer von 38 Aldi-Filialen in Essen. Auch dort hat der Lebensmittelhändler sein, intern genanntes, „Store Layout 2.0 DE“- Konzept umgesetzt, das er seit nunmehr rund zwei Jahren in all seinen Filialen ausrollt. Das Credo: mehr Frische, mehr Platz, mehr Nachhaltigkeit.

Obst und Gemüse sind auch bei Aldi Nord mittlerweile direkt am Eingang

So findet sich auch in der neuen Filiale Am Luftschaft die Obst- und Gemüseabteilung wie in allen neu gestalteten Märkten direkt am Eingang. Gegenüber steht ein Regal mit Convenience-Artikel wie Snacks, Salate und Getränke – „Aldi to Go“. Gleich daran schließt sich die Backwarenabteilung an, wo Aldi nicht nur Produkte aus den eigenen Backöfen, sondern auch der regionalen Bäckerei Sondermann aus Drolshagen (Sauerland) anbietet. „Viele Kunden kommen mittlerweile wegen der Frische-Artikel“, sagt Klunke. Deshalb platziere Aldi diese nun direkt am Eingang und nicht mehr wie früher im hinteren Bereich. Außerdem würden viele Kunden ausgehend vom Obst und Gemüse ihre weiteren Einkäufe planen.

Lukas Klunke ist der Verkaufsleiter der für Essen zuständigen Aldi Regionalgesellschaft Herten.
Lukas Klunke ist der Verkaufsleiter der für Essen zuständigen Aldi Regionalgesellschaft Herten. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

Was in der neuen Filiale besonders auffällt: Die Gänge sind besonders breit, die Regale niedriger. Das verschafft Luft und „wirkt positiver“ auf die Kunden, sagt Klunke. Aldi folgt hier einem Format, das Supermärkte schon länger erkannt haben. Dass Discounter wie Aldi deren Konzepte mittlerweile mehr und mehr übernehmen, zeigt sich auch an den Kühlwaren-Regalen mit den großen Glastüren, die sich im hinteren Bereich des Marktes finden. Früher standen bei Aldi noch die klassischen Kühltruhen.

Aldi Nord: Große Aktionsflächen als Antwort auf den Online-Handel

Viel Raum im mittleren Bereich der Filiale nimmt die Aktionsfläche ein. Auch sie ist deutlich größer als in den alten Aldis. Bis zu dreimal in der Woche wechseln die Aktionswaren und gehören zu den wichtigen Kundenmagneten. „Wir sehen das auch als Antwort auf den wachsenden Online-Handel. Da können wir preislich standhalten“, betont Klunke. Im Übrigen will Aldi Nord an seinen wöchentlichen Papierprospekten weiterhin festhalten. Die Schwester Aldi-Süd hingegen will ab August in einigen Regionen die gedruckten Angebotsblättchen einstellen – zunächst als Testlauf. „Wir wollen vorerst nicht darauf verzichten“, betont Klunke. Denn immer noch gebe es viele ältere Kunden, die zu Hause die Prospekte studierten und anschließend damit in den Markt kommen.

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Um das alles entsprechend zu präsentieren, hat Aldi den Markt größer gebaut als den alten. Er ist mit 1200 Quadratmetern ein Drittel größer als der Am Bocklerbaum. Durchschnittlich 1860 Produkte führt Aldi in dem Markt, Aktionsartikel nicht eingerechnet. Vegan, Bio, Fairtrade sind dabei auch bei Aldi wachsende Sortimente. „Der Kunde erwartet das heute“, so Klunke.

Der neue Aldi-Markt Am Luftschaft 20 in Kray. Der Markt beherbergt in den oberenen Etagen ein Boardinghaus für Aldi-Beschäftigte.
Der neue Aldi-Markt Am Luftschaft 20 in Kray. Der Markt beherbergt in den oberenen Etagen ein Boardinghaus für Aldi-Beschäftigte. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

Aber auch auf die Energiebilanz seiner Märkte legt Aldi heute Wert. Eine Photovoltaikanlage, die noch installiert wird, soll die neue Filiale mit grünem Strom versorgen. Die Abwärme aus den Kühlschränken wird zum Heizen genutzt. Die Lampen sind alle mit sparsamer LED-Technik ausgestattet. Nach einem Abriss könnten die verwendeten Baumaterialien recycelt werden, heißt es.

Neue Aldi-Filiale in Essen-Kray beherbergt auch ein Boardinghaus

Das Projekt entstand in weniger als einem Jahr Bauzeit. Wie viel Aldi Nord investiert hat, will Klunke nicht sagen. Jeder Markt sei da individuell. Der am Luftschacht hat zudem die Besonderheit, dass an ihm noch ein weiteres Gebäude angebaut, bzw. die Filiale damit überbaut ist: Im ersten bis dritten Obergeschoss hat der Discounter ein sogenanntes Boardinghouse für den Campus errichtet: 43 Wohneinheiten stehen dort für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem im In- und Ausland zur Verfügung, die in Essen Termine haben und anschließend dort übernachten können.

Für die Kunden gibt es am Eröffnungstag übrigens nicht nur eine Gutschein-Aktion und ein Gewinnspiel, es gibt auch kostenlos Bratwurst vom Grill. Der Markt hat Montag bis Samstag von 7 bis 21 Uhr geöffnet.

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