Essen. Die Geschichte von „Leuchten Kaiser“ in der Essener Innenstadt endet schneller als gedacht. Ende August geht das Haus an einen neuen Besitzer.

Der Traditionsladen „Leuchten Kaiser“ in der Essener Innenstadt schließt deutlich früher als geplant. Ursprünglich sollte der Ausverkauf noch bis spätestens Jahresende laufen. Nun ist aber schon Ende August Schluss. Das bestätigte der Enkel des langjährigen Inhabers, August Kaiser.

„Leuchten Kaiser“ verkauft bereits seit 1988 an der Viehofer Straße Lampen. Der Sohn des Gründers, der der Familientradition entsprechende ebenfalls August Kaiser heißt, hatte das Geschäft damals in der Nordcity in einem ehemaligen Möbelhaus eröffnet und mehrere Standorte dort zusammengezogen. Die Wurzeln des Unternehmens gehen deutlich weiter zurück. Seit 1933 betreibt Kaiser in der Essener Innenstadt ein Lampen- und Elektrogeschäft.

Haus von „Leuchten Kaiser“ in Essen ist verkauft

Dass die Geschäftsaufgabe bei „Leuchten Kaiser“ nun so schnell kommt, hat einen Grund: Die Familie hat die Immobilie vor wenigen Wochen verkauft, die Schlüsselübergabe an den neuen Eigentümer soll bereits Ende August erfolgen. Das Haus hat nach Recherchen dieser Redaktion die Seca Vermögensverwaltung aus Witten erworben. Das Unternehmen gehört dem Geschäftsmann Martin Sesjak, der zumindest in Essen öffentlich bislang nicht in Erscheinung getreten ist. Sesjak besitzt nach eigenen Angaben rund 100 Wohneinheiten und mehrere dutzend Gewerbeimmobilien – vornehmlich in seiner Heimatstadt, in Dortmund und Bochum. Mit „Leuchten Kaiser“ gehören ihm neben einem Gebäude im Teelbruch in Kettwig nun zwei Immobilien in Essen.

„Das Objekt in der Viehofer Straße sehe ich als Chance“, sagte er im Gespräch mit der Redaktion. Die exponierte Lage, die Größe und auch die Grundsubstanz seien gut. Das Haus will er kernsanieren und ihm eine neue Fassade geben. Die künftige Nutzung könnten kleine Appartements sein, die sich vornehmlich an Studenten und Azubis richten. Das Gebäude soll aber auch Freizeitmöglichkeiten für die Bewohner bieten, vielleicht ein Fitnessstudio und einen Bereich für gemeinsames Kochen. Sesjak spricht von einer „modernen Wohngestaltung“, die er in der Viehofer Straße umsetzen möchte. „Der Bedarf an Wohnungen in Essen ist auf jeden Fall da.“ Eine klassische Ladennutzung im Erdgeschoss fasst der neue Eigentümer jedenfalls nicht mehr ins Auge.

Sesjak möchte möglichst schnell mit der Umsetzung beginnen. Ein Architekturbüro sei bereits beauftragt, weitere Expertenteams, die sich unter anderem mit Fragen der Finanzierung beschäftigen, seien auch schon am Start. „Wir geben Gas. Ich möchte etwas entstehen sehen“, unterstrich der Immobilienfachmann.