Essen. Willi Hagemann ist ehrenamtlicher Lachyoga-Trainer. Neben der Leitung seines eigenen Lachyoga-Clubs ist er auch als Spendenlacher unterwegs.

„Lachen ist einfach und tut so gut“, berichtet Willi Hagemann. Wahre Worte des Essener Rentners. Denn er lebt diesen Satz wie kaum ein anderer – aus folgendem Grund: Er ist seit 2014 ausgebildeter Lachyoga-Trainer. Den Startschuss für seine Karriere machte ein Lachyoga-Treff im Gruga Park, von der seine Frau zufällig in der Zeitung gelesen hat. „Ich ging hin und war sofort von dem Virus infiziert“, erzählt er. „Da standen rund 25 Menschen in einem Kreis und waren am Lachen. Das war klasse. Und mir war klar, das willst du auch machen.“ Also fackelte der Essener nicht lange und absolvierte eine viertägige Lachyoga-Trainerausbildung und gründete 2016 seinen eigenen Lachyoga-Club in Essen-Dellwig, der bis heute viel Zuspruch erhält.

Fünf Euro für den guten Zweck

Bei den wöchentlichen Treffen im Gemeindesaal der evangelischen Friedenskirche auf der Schilfstraße geht es sehr fröhlich zu. „Wir lachen gemeinsam -- natürlich fröhlich“, berichtet der Coach. „Dabei passiert viel spontan“. Rund eine Stunde dauert der regelmäßige Treff, der bei schönem Wetter auch draußen stattfindet. Mit dabei sind seine festen „Stammlacher“ bestehend aus 14 bis 16 Personen. „Natürlich ist jeder, der zu uns dazustoßen möchte, herzlich willkommen“, so Hagemann. „Man kann sofort beginnen und jederzeit einsteigen. Nur eine vorherige telefonische Anmeldung ist nötig.“ Zusätzlich bittet er um eine Fünf-Euro-Spende pro Teilnehmer pro Abend. „Das Geld wird dann gesammelt und ab einem gewissen Betrag an soziale Vereine in Essen gespendet.“ Dazu gehören unter anderem die Tafel, das Frauenhaus, der Wünschewagen, Zug um Zug , Frühstück für Kinder, Kinderhospiz, Diakonie Essen und viele mehr.

Lachen fürs Kinderhospiz

Neben dem Lachyoga-Club veranstaltet Willi Hagemann auch Spendenlach-Treffs – Der Start war im August 2022 auf den Werdener Wiesn. Mittlerweile wird er auch von allen Genrationen gebucht -- zum Beispiel von Grundschulen, Vereinen, privaten Feiern, Selbsthilfegruppen und für Firmenevents als „Gast“. Lachen ist gesund und auch ein soziales Schmiermittel. Es macht gute Stimmung und erleichtert das Gespräch untereinander.  Hintergrund für diese Aktionen war im Jahr 2022 eine Meldung in den Medien über Kinderhospize. „Damals nahm ich zum ersten Mal wahr, dass es Kinderhospize gibt“, erzählt Hagemann. „Und sofort war meine neue Idee geboren: lachend spenden Gesunde für schwerstkranke Kinder.“ Bei den Treffs, die je nach Zielgruppe zwischen einer und einer halben Stunde andauern, stehen lustige Übungen mit viel Lachen auf dem Programm. Auch sein „weltbekanntes Kanalophon“ ist dann dabei. Es dient meist als akustischer Reiz um noch weitere Leute anzulocken. „Gern nutze ich es auch als Begleitmusikinstrument, wenn wir zum Beispiel Bruder Jakob spielen. Diese Melodie kennen alle Generationen

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© Privat

Nach dem spaßigen Teil wird es aber noch mal kurz ernst. „Mir ist es wichtig, nach dem Lachen noch auf den Hintergrund dieser Veranstaltung hinzuweisen“, so der Essener. Dabei geht es um die Weitergabe der Spendengelder an das Essener Kinderhospiz in der Beethovenstraße. „Ich möchte mit diesen gesammelten Geldern all die Dinge und Menschen im Kinderhospiz unterstützen, die von den Kassen nicht übernommen werden.“ Dabei zählt jeder Betrag – ob größere Firmenchecks oder Fünf-Euro-Beiträge einzelner Teilnehmer.

Kein Ende in Sicht

Unterstützung in jeglicher Hinsicht erhält der Coach auch von seiner Frau Eva-Maria. „Ohne sie wäre meine ehrenamtliche Arbeit gar nicht möglich. Sie hält mir den Rücken frei und hilft mir, wo sie nur kann.“ Zudem hat sie für ihren Mann auch zwei Logos für seine zwei „Steckenpferde“ entworfen – die hoffentlich noch viele Jahre Menschen zum Lachen bringen werden. „Mir macht die ehrenamtliche Arbeit als Lachyoga-Trainer unheimlich viel Spaß. Ein Ende meiner Tätigkeit ist also noch lange nicht in Sicht. Und so lange lachen gesund ist und ich damit viele Generationen gleichzeitig fröhlich machen kann, wird sich daran auch nichts ändern. Man muss sich nur drauf einlassen können.“